7. Lauernde Lombarden
Kredite vergeben gegen Wertschriften der Kunden als Sicherheit: Dieses Geschäft mit Lombard-Krediten hat sich für diverse Schweizer Banken als willkommener Zustupf im Vermögensverwaltungs-Geschäft erwiesen. Zuletzt ist etwa die Bank Julius Bär mit einem starken Anstieg des Kreditvolumens aufgefallen.
Fallen jedoch die Kurse, werden Lombard-Kredite zu veritablen Zeitbomben. Ab einem gewissen Limit fordern die Banken ihre Schuldner auf, den Wertzerfall auf den beliehenen Depots mit zusätzlichem Kapital auszugleichen. Solche «margin calls» sind dann oftmals Ausgangspunkt für wüste Rechtsstreitigkeiten, die dem Image einer Bank wenig dienlich sind.
8. Der Wert der Beratung
Die Schweizer Vermögensverwalter stehen immer noch in einem strukturellen Umbruch. Da sie künftig auf Retrozessionen aus dem Verkauf von Finanzprodukten verzichten müssen, sind sie gezwungen, die Kundenberatung kostenpflichtig zu machen. Um die neuen Beratungsgebühren zu rechtfertigen, haben die Banken teils massiv in ihren Apparat investiert: Die CS etwa mit der bankweiten Umsetzung einer «Hausmeinung» zu Investments, die UBS mit dem digitalen Instrument «Advice», das jeweils über Nacht die Kundenportefeuilles überprüft.
In einem Bärenmarkt würde sich nun sehr schnell herausstellen, ob die schöne neue Welt der kostenpflichtigen Beratung wirklich (Mehr-)Wert für den Kunden schafft.
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