Die Finma hat das Enforcementverfahren gegen Pierin Vincenz beendet. Damit ist der Ex-CEO der Raiffeisen aus dem Schneider. Raiffeisen aber nicht.
Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma hat das laufende Enforcementverfahren gegen Pierin Vincenz beendet. Es sei nach seinen Rücktritten aus den beaufsichtigten Instituten gegenstandslos geworden, teilte die Finma am Donnerstag mit.
Vincenz hatte zu Beginn dieser Woche wegen des laufenden Finma-Verfahrens seinen Rücktritt als Verwaltungsratspräsident des Versicherers Helvetia bekannt gegeben. Als Präsident des Derivate-Spezialisten Leonteq war der 61-Jährige ebenfalls diesen Herbst zurückgetreten. Damit ist die Finma bei der Person Vincenz nicht mehr zuständig, da er keine Führungsposition eines beaufsichtigten Institutes mehr innehat. Bedingung ist zudem, dass Vincenz keine Führungsposition mehr bei von der Finma beaufsichtigten Instituten einnehmen wird.
Verdacht von Interessenkonflikten
Das Gewährsverfahren zu einer einwandfreien Geschäftsführung sei somit aus aufsichtsrechtlicher Perspektive obsolet geworden, so die Finma. Die Aufsichtsbehörde hatte nach ersten Abklärungen im November ein Enforcement-Verfahren gegen Vincenz eingeleitet.
Es bestand der Verdacht von Interessenkonflikten im Zusammenhang mit bedeutenden Beteiligungen der Raiffeisen unter ihrem damaligen CEO Vincenz. Das parallel geführte Enforcementverfahren gegen die Genossenschaftsbank wegen möglicher Mängel bei der Corporate Governance führt die Finma aber weiter.