Der Generalstaatsanwalt von Nizza, Eric de Montgolfier, ist im Besitz der gestohlenen HSBC-Daten. Ihm liegen Angaben über 127'000 Konten vor.
Gestern hat sich die HSBC Private Bank mit Sitz in Genf bei insgesamt 15'000 Kunden entschuldigt, deren Kontodaten durch einen Datenklau beim französischen Staat gelandet sind. Als der Skandal vor wenigen Monaten auffiel, redete die Bank noch von sieben betroffenen Kunden.
Der Generalstaatsanwalt von Nizza, der mit dieser Affäre betraut ist, beharrt indessen darauf, dass er im Besitz von 127'000 Kontodaten sei, wie er gegenüber dem «Tages-Anzeiger» sagte. Momentan sei man dabei, das Datenmaterial auszuwerten, sagte er weiter.
Während HSBC behauptet, dass über ihre Konten kein Geld gewaschen wurde, nimmt der französische Beamte einzelne Verdachtsfälle genauer unter die Lupe. «Ich habe nur gesagt, dass wir im Datenmaterial Anhaltspunkte gefunden haben, die uns vermuten lassen, dass Geld gewaschen wurde», führt Montgolfier aus.
Daten von Kunden aus 180 Ländern
Die dem Generalstaatsanwalt vorliegenden Daten umfassen Kunden aus 180 Ländern. Die Daten habe man folglich nach Ländern und Verdachtsfällen kategorisiert.
Auch hat Montgolfier die Daten an Budgetminister Eric Woerth weitergeleitet. «Ich habe diese Daten, wie es mir das nationale Recht vorschreibt, weitergeleitet an die Steuerbehörden», so Montgolfier. Eine Zusammenarbeit mit Woerth finde jedoch nicht statt. Auch von einem Schweizer Antrag, wonach der Datendieb Hervé Falciani an die Schweiz ausgeliefert werden soll, will Montgolfier nichts wissen.
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