Mit dem Umbauprogramm «Victoria» will die Post ihre Bankentochter Postfinance fit trimmen. Der damit verbundene angekündigte Jobabbau nimmt nun einem Medienbericht zufolge konkrete Züge an. 

Ende letzten Jahres hat die Postfinance das Programm «Victoria 2017-2020» zu Papier gebracht. Demnach plant CEO Hansruedi Köng, die Strukturen und Prozesse zu verschlanken und Doppelspurigkeiten aufzulösen. Und dies bedeutet auch einen Personalabbau bei den rund 3'600 Stellen, wie auch finews.ch berichtete.

Jetzt soll Postfinance offenbar mit der Umsetzung dieser Pläne begonnen haben, wie die Tageszeitung «Blick» in einem Artikel vom Donnerstag schreibt. Ein Konsultativverfahren soll am Donnerstag anlaufen, um die geplanten Massnahmen im nächsten Jahr umsetzen zu können.

Stellenabbau und Jobverlagerungen

Allein im Jahr 2018 seien gegen 460 Mitarbeitende in der ganzen Schweiz direkt vom Umbau betroffen und 40 Personen müssten mit einer Kündigung rechnen, hiess es weiter.

Darüber hinaus bekämen mehrere Hundert Angestellte eine sogenannte Änderungskündigung, weil sie etwa den Arbeitsort wechseln müssten. Auch Lohneinbussen seien geplant.

Weniger Standorte und Auslagerungen

Zusätzlich zum Personalbestand will Postfinance auch die Büroflächen verkleinern. Zur Disposition stehen laut dem Blatt die Kontaktcenter Kriens und Münchenstein. Diese sollen im Sommer 2018 geschlossen werden. Davon sei auch das Kontaktcenters St. Gallen betroffen. Mitarbeiter müssten demnach im nächsten Jahr im Kontaktcenter Netstal arbeiten.

Im weiteren will Postfinance gemäss Angaben der Zeitung die gesamte Belegverarbeitung an die Posttochter Swiss Post Solutions auslagern. Davon betroffen seien gegen 120 Mitarbeitende.

Im kommenden November will die Geschäftsleitung über das weitere Vorgehen informieren, wie es weiter hiess. 

Wichtiges Geschäft unter Druck

Dass die Postfinance unter Zugzwang steht, zeigten auch die vergangenen Halbjahreszahlen. Im wichtigsten Wertreiber, dem Zinsengeschäft, hat das Finanzinstitut Federn lassen müssen. Der Zinserfolg ging im ersten Semester 2017 um 38 auf 462 Millionen Franken (vor Wertberichtigung) zurück.

Diese Situation bleibe auch in den kommenden Jahren eine Herausforderung für Postfinance, hiess es damals.