Moutier hat sich kaum für den Kanton Jura entschieden, da meldet die jurassische Kantonalbank Pläne für eine Filiale im Städtchen an. Sie trifft dort auf die Berner Kantonalbank – und die gibt nicht klein bei.
Mit einer knappen Mehrheit von 51,7 Prozent sprachen sich die Stimmbürger des bernjurassischen Städtchens Moutier am letzten Sonntag für den Wechsel zum Kanton Jura aus.
Das Volksverdikt veranlasste die Banque Cantonale du Jura (BCJ), in die Offensive zu gehen und in Moutier eine Filiale zu eröffnen, wie das Staatsinstitut am Montag mitteilte.
Damit steht die BCJ künftig im Wettstreit mit der Berner Kantonalbank (BEKB), die seit 1907 in Moutier mit einer Filiale präsent ist. Doch diese gibt sich kämpferisch: Mit grossen roten Lettern kündigte die BEKB gleichentags in einer Mitteilung an, ihre Niederlassung trotz des Kantonswechsels weiterzuführen (siehe Ausschnitt unten).
Moutier sei ein wichtiger Standort der BEKB in der Region. Die Niederlassung beschäftigt elf Mitarbeitende, davon eine in Ausbildung, wie es weiter hiess.
Overbanked Moutier
Für die BEKB ist das Geschäften in «fremden» Kantonen nichts Neues. So betreibt die Bank im Kanton Solothurn in Solothurn, Oensingen, Hägendorf und Grenchen vier ausserkantonale Standorte – zurückzuführen auf den Untergang der Solothurner Kantonalbank im Zuge der Immobilienkrise der 1990er-Jahre.
Ob sich der Zuzug der BCJ für das Staatsinstitut rechnet, wird zu beweisen sein. Fest steht: Die Region ist hart umkämpft. Im 7'700 Einwohner zählenden Städtchen Moutier sind neben der BEKB bereits die Valiant, Raiffeisen und die Credit Suisse mit einer Niederlassung vertreten.