Bernard de Halleux: «Die Regulierung ist in der Schweiz massiv»

Der US-Asset Manager Candriam fasst in der Schweiz Fuss. Länderchef Bernard de Halleux spricht im Interview mit finews.ch-TV über das Kundenverhalten und die Eröffnung eines Büros in Zürich.

Der Asset Manager Candriam hat 2016 in der Schweiz gute Geschäfte gemacht. «Die verwalteten Vermögen sind um 25 Prozent angewachsen», sagt Bernard de Halleux, Candriams Schweiz-Chef, im Interview mit finews.ch-TV. Das Niveau ist allerdings noch tief, Candriam verwaltet in der Schweiz von institutionellen Kunden rund 2 Milliarden Euro.

Das Geschäft ist noch relativ jung, seit die US-Versicherungsgruppe New York Life im Jahr 2014 Dexia Asset Management übernommen und in Candriam Investors unbenannt hat.

Investoren wollen weiterhin Risiken nehmen

Der Name ist Programm und steht für: «Conviction and Responsability in Asset Management». Nachhaltige Anlagen nach ESG- und CSR-Kriterien (die Abkürzungen stehen für ökologisch und sozial verträgliche sowie verantwortungsvolle Investments) stehen bei Investoren im Trend. Candriam erhöhte im vergangenen Jahr die verwalteten Vermögen insgesamt um 8,5 Prozent auf über 102 Milliarden Euro.

De Halleux erwartet ein weiteres starkes Jahr. «Investoren nehmen immer noch vermehrt Risiken und kaufen Aktien», sagt er. «Wir glauben, dass vor allem Emerging-Market-Aktien noch relativ günstig bewertet sind.»

Ein Candriam-Büro in Zürich

Die gute Investorenlaune möchte de Halleux für das Schweizer Wachstum nutzen. Die Vorgabe sei, die verwalteten Vermögen hierzulande zu verdoppeln. «Wir wollen in der Deutschschweiz Marktanteile gewinnen», sagt er. Darum werde Candriam demnächst ein Büro in Zürich eröffnen und einen erfahrenen Kundenberater einstellen.

Eine Einbahnstrasse sei das Wachstum aber auch für Candriam nicht. Die Regulierung in der Schweiz sei massiv, stellt de Halleux fest. «Und es handelt sich doch auch um einen reifen Markt», sagt er mit Blick auf die Konkurrenz.