Das Asset Management der UBS erhält eine neue Investmentchefin. Die Amerikanerin, die sich auch für Gleichberechtigung im Finanzgeschäft einsetzt, übernimmt damit eine höchst anspruchsvolle Rolle.
Die neue, oberste Investment-Leiterin der UBS arbeitet von New York aus. Wie die Grossbank am Montag mitteilte, wird Suni P. Harford ab Juli 2017 die wichtige Position im Asset Management antreten.
Wie es weiter hiess, übernimmt Harford damit die Verantwortung für Gelder in der Höhe von 600 Milliarden Dollar im Fondsgeschäft der Schweizer Grossbank. Ebenfalls wird sie die Chefin von rund 500 Angestellten – und rapportiert direkt an Divisionsleiter Ulrich Körner.
Die Ernennung Harfords erfolgt wenige Monate nach dem Abgang von Dawn Fitzpatrick, der Chefin des Bereichs Hedgefonds, Equity und Multi-Asset Strategien. Fitzpatrick, die bei der UBS als «Rising Star» galt, wechselte zum Hedgefonds des legendären Investors George Soros.
Banking aus dem Effeff
Wall-Street-Frau Harford kennt das Geschäft aus dem Effeff. Seit drei Dekaden ist sie im Banking tätig, ganze 24 Jahre stand sie in den Diensten der amerikanischen Grossbank Citigroup. Zuletzt verantwortete sie dort den Vertrieb von Anlageprodukten im wichtigen nordamerikanischen Heimmarkt.
Die Mutter dreier Kinder, die nach eigenen Angaben um 6.30 Uhr morgens im Büro steht, ist auch eine engagierte Verfechtering der Gleichberechtigung im Finanzgeschäft. So war Harford Co-Leiterin des firmeninternen Frauennetzwerks Citi Women und sass im Stifungsrat der Forte Foundation, die sich für Frauenkarrieren einsetzt.
Zunächst bloss eine «bessere» Buchhalterin
Harford wäre an der Wall Street anfänglich fast selber steckengeblieben. Nach ihrem Studium habe sei dort als «bessere Buchhalterin» arbeiten müssen, gibt sie in ihrem Profil bei der Forte Foundation an. «Ich habe meinen Job gehasst», erinnert sie sich.
Doch aufgegeben hat sie deswegen nicht. Sie schloss ein MBA ab, wechselte zur Investmentbank Merrill Lynch und dann zu den legendären Salomon Brothers, die später in der Citigroup aufgingen.
Dreifache Mutter für das Sorgenkind der UBS
Nun zündet die Veteranin eine weitere Karrierestufe bei der Schweizer Bank, die zum führenden Vermögensverwalter der Welt aufsteigen will. Das UBS Asset Management hat sich seinerseits das Ziel gesetzt, mittelfristig einen Vorsteuergewinn von 1 Milliarde Franken und einer Verdoppelung der verwalteten Vermögen zu erreichen – erwies sich aber zuletzt als regelrechtes Sorgenkind des Konzerns.
Wie sich Divisionschef Körner in der Mitteilung zitieren liess, soll Harford das nun zur integrierten Plattform umgebaute Asset Management voranbringen und nachhaltige Erträge für die Kundschaft liefern. Das ist im derzeitigen Umfeld leichter gesagt als getan.