Credit-Suisse-Finanzchef David Mathers hat ausgerechnet, was der Verlust des EU-Marktzugangs im Falle eines harten Brexit die Bank kosten würde.
Sollte die Credit Suisse (CS) zu den Banken gehören, welche den Zugang zum EU-Markt verlieren würden, könnte sie Erträge von bis zu 750 Millionen Dollar verlieren. «Im Falle eines harten Brexit mit einem Verlust des EU-Passports und keinem gleichwertigen Ersatzregime wäre dieser Ertragsanteil gefährdet», sagte CS-CFO David Mathers zur Nachrichtenagentur «Bloomberg».
Es ist das erste Mal, dass die CS eine konkrete Zahl nennt, da die Folgen der Brexit-Abstimmung von letztem Jahr unklar sind und Grossbritannien noch nicht entschieden hat, wie die Beziehung zur EU künftig gestaltet sein wird.
CS ist in London schon im Abbaumodus
Immerhin riskieren in Grossbritannien stationierte Firmen und Banken ihr Recht zu verlieren, Produkte und Dienstleistungen in der übrigen EU anzubieten und zu verkaufen.
Die CS hat schon vor der Brexit-Abstimmung im Juni 2016 begonnen, ihre Aktivitäten in London zu schmälern. In der Investmentbank hat die CS in London über 2'700 Stellen abgebaut. Weitere 1'500 Stellen könnten im laufenden Jahr reduziert werden.
Luxemburg als Private-Banking-Hub?
Die CS schaut sich derweilen nach Optionen um, welcher Standort die Funktionen ersetzen könnte, die derzeit von London ausgeübt werden.
Dublin kommt dabei in Frage, aber auch Luxemburg als Private-Banking-Hub. Die UBS hat Frankfurt als Hauptsitz ihrer Europabank für das Wealth Management gewählt. Für Investmentbanking hat sich in Madrid nach Alternativen umgeschaut.