Der Credit Suisse Schweiz soll 2017 der grösste Börsengang im Land gelingen. Für einen altgedienten Investmentbanker wird es die Krönung seiner Karriere.
Wer sonst als Marco Illy soll den Börsengang der Schweizer Einheit der Credit Suisse (CS) durchführen? Über 27 Jahre lang steht Illy nun schon in den Diensten der CS und leitet das Schweizer Investmentbanking. Über 50 Börsengänge hat er begleitet, das dürfte keinem anderen Schweizer Banker hierzulande bisher gelungen sein.
Während klar ist, dass er CS-intern den Lead für den geplanten IPO übernimmt, gibt Illy nicht allzu viel Preis über die Transaktion, welche der CS zwischen 2 und 4 Milliarden Franken in die Kasse spülen soll.
Schlüsselrolle in Tidjane Thiams Strategie
«Wir sind auf Kurs«, sagte Illy am Donnerstag vor Medien lediglich. «Es handelt sich um ein fortlaufendes Projekt, und ich werde es für die CS Schweiz zusammen mit Mark Hammarskjold leiten». Hammarskjold ist Leiter Capital Markets für die Schweiz.
Die Zurückhaltung ist verständlich, denn für die CS steht viel auf dem Spiel. Der Börsengang, bei dembis zu 30 Prozent der Aktien der Schweizer Einheit verkauft werden sollen, nimmt eine Schlüsselrolle in CS-CEO Tidjane Thiams Strategie ein: Die eingenommenen Milliarden würden die Kapitalsituation der CS deutlich verbessern.
Starker Investmentcase
Glaubt man Illy und anderen Stimmen innerhalb der CS, wird es ein Leichtes sein, das Interesse der Investoren für die Aktien der CS Schweiz zu gewinnen. «Die Nachfrage nach Unternehmen, welche so gut positioniert sind, wiederkehrende Erträge erzielen und eine attraktive Dividendenrendite aufweisen, wird entsprechend gross sein», so der 57-Jährige.
Der Investmentcase spreche viele Investoren an. Aber noch stünde man in den Vorbereitungen. Tatsächlich gehen viele Beobachter davon aus, dass Investoren die Schweizer Bank als die «bessere» CS wahrnehmen.
Der CEO machte unter Illy Karriere
Das Schweizer Geschäft ist noch immer hoch profitabel, und die Bank ist insbesondere im Corporate und Investmentbanking sehr gut positioniert, so Illy weiter.
Unter ihrem CEO Thomas Gottstein – einst Illys Protegé im Investmentbanking – sei die CS Schweiz prädestiniert, sich als «Unternehmerbank» präsentieren zu können.
Bleibt Chairman
Illy selber hat seine Leitung der Investmentbank Schweiz kürzlich abgegeben. Er wird das IPO-Projekt leiten, weiterhin wichtige Kunden beraten und als Chairman der Corporate- und Investmentbanking-Einheit amten.
Neben dem CS-Schweiz-IPO sieht er für kommendes Jahr noch weitere fünf Börsengänge am Horizont.