Mit viel Pomp wird in Bern eine Ausstellung mit Schätzen aus der Sammlung der Liechtensteiner Fürsten eröffnet. Die Bank LGT spielt dabei eine entscheidende Rolle – und erreicht, was der Konkurrenz misslingt.

1793 liess sich Fürstin Karoline von Liechtenstein monumental in Öl malen. In Pose der antiken Götterbotin Iris schwebt ihr Abbild über der Landschaft – wobei die nackten Füsse offenbar für einige Aufregung im österreichischen Adel gesorgt haben sollen, wie es heisst.

Diesen Freitag sorgt die Fürstin nochmals für Furore. Sie ist das Aushängeschild der Ausstellung «Liechtenstein. Die Fürstlichen Sammlungen» im Kunstmuseum Bern, die heute Abend feierlich eröffnet wird.

Zur Gala reist Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein an, vom Bundeshaus herüber kommt Bundesrat Alain Berset. Der Vorsteher des Bundesamts für Kultur hat auch gleich das Patronat der Schau übernommen, in der mehr als 200 Exponate aus der fürstlichen Schatzkammer und aus mehreren Jahrhunderten zu bestaunen sind, wie auch finews.ch berichtete.

Exklusive Schau für Kunden

Schon am Abend zuvor feierte die Liechtensteiner Fürstenbank LGT. Das von Prinz Max von und zu Liechtenstein (dem Bruder von Erbprinz Alois) geführte Institut lud betuchte Kunden aus dem Umkreis der Berner Filiale zur Schau – eine Exklusivität, wie sie keine andere Bank bieten kann.

Nicht von ungefähr lautet das Motto der Ausstellung «Zeigen, was es bei uns nicht gibt».

Dass die fürstlichen Kunstschätze in Bern gezeigt werden, ist wesentliches Verdienst der Fürstenbank. Wie Johann Kräftner, der Direktor der Fürstlichen Sammlungen, vor den Medien ausführte, lässt die LGT als Sponsor die Exponate durch die Welt «reisen».

Wein-Degustation mit der Prinzessin

Dabei schickt das Geldhaus nicht nur Gemälde von Peter Paul Rubens, Anthonis van Dyck, Raphael und Tintoretto auf die Reise. Sie setzt auch Mitglieder der Fürstenfamilie gezielt als Botschafter ein. So etwa Prinzessin Marie von Liechtenstein (siehe Bild unten), die kürzlich mit schwerreichen Chinesen Wein-Verkostungen durchführte und damit auch bei der Konkurrenz in Asien viel Aufsehen erregte.

PrinzessinMarie 500

Mit einer Prinzessin parlieren, für einen Abend lang exklusiv durch die Schätze eines der mächtigsten Adelsgeschlechter Europas wandeln – welche andere Privatbank bietet das?

Seltenes Alleinstellungsmerkmal

Indem die LGT konsequent die «Fürstenkarte» spielt, schafft sie sich ein Alleinstellungmerkmal, was gerade im Banking Seltenheitswert hat. Angesichts der immer kürzeren Halbwertszeit von Strategien und Marketing-Anstrengungen ist für die Kunden dort kaum noch ersichtlich, wofür eine bestimmte Bank tatsächlich «steht».

Bei der LGT ist das klar. Sie ist die Fürstenbank. Sie gehört der Liechtenstein-Dynastie, und kann deshalb aus deren Ressourcen schöpfen. Auch in Zukunft: Laut Sammlungs-Direktor Kräftner ist bereits eine Schau in Ostasien angedacht.