Die auch in der Schweiz tätige dänische Online-Bank Saxo hat vor, eine Disruption im Handel mit Obligationen auszulösen. Wie sie das anstellen will.
Während ein immer grösserer Teil des Aktienhandels von blitzschnellen Trading-Maschinen bestritten wird, ist bei Obligationen-Transaktionen oftmals alles noch so wie im letzten Jahrtausend. Der Handel geschieht ausserbörslich, die Parteien verhandeln am Telefon über den Preis.
Die dänische Online-Bank Saxo plant nun, den Obligationenhandel ins digitale Zeitalter katapultieren, wie einer Mitteilung vom Montag zu entnehmen war.
Schneller und günstiger
Ab kommenden Oktober will das Institut dazu über die Handelsplattform SaxoTraderGo den Zugang zu über 5’000 Unternehmen- und Staatsanleihen in 20 verschiedenen Währungen anbieten.
Jede Anleihen-Order wird an eine Händlerauktion geleitet, die 40 der grössten Liquiditäts-Anbieter umfasst, wie es weiter hiess. Dank der Vielzahl von Anbietern und der digitalen Abwicklung können Kunden damit nicht nur massiv Zeit, sondern auch Kosten sparen, verspricht die Saxo Bank.
Eine Preisverbesserung von durchschnittlich 30 Basispunkten bei Unternehmensanleihen und bis zu 10 Basispunkten bei Staatsanleihen soll drin liegen, finden die Dänen.
Reif für den Bruch
Mit der digitalen Abwicklung bekommen nun auch Privatanleger einen Service, der bisher nur institutionellen Investoren vorbehalten war.
Kim Fournais, Chef und Mitgründer der Saxo Bank, sieht sich deshalb nicht nur als Vorreiter der Demokratisierung, sondern gar als Disruptor der Wertschriftenhandels. «Es ist schwer, sich einen Markt vorzustellen, der reifer für einen Bruch ist als der Anleihemarkt», kommentierte er.