Ein kleine Zürcher Privatbank konnte zwar den Steuerstreit mit den USA beilegen. Trotzdem zieht sie sich jetzt aus dem Banking zurück.
Noch letzten August wagte die kleine Zürcher PZH Privat- und Handelsbank den Neuanfang. Sie nannte sich in Leodan um und verschrieb sich dem «hybriden Banking», wobei stark auf digitale Dienstleistungen gesetzt wurde.
Jetzt kommt bereits die nächste Zäsur. In Zusammenhang mit der Beilegung des US-Steuerstreits hat sich Leodan offenbar entschlossen, das Banking ganz aufzugeben. Dies ist einer Mitteilung des amerikanischen Justizministeriums (Departement of Justice DoJ) zu entnehmen.
Dort heisst es, am 11. Januar 2016 hätte die Bank eine Generalversammlung einberufen und die Eigner hätten sich «freiwillig entschlossen, die Bank-Operationen abzuwickeln».
500'000 Dollar Busse
Dies vor dem Hintergrund einer Busse von 500'000 Dollar, welche Leodan zu zahlen hat, um nicht weiter strafrechtlich verfolgt zu werden.
Damit gilt die Bank gegenüber den US-Behörden ab, dass sie ab dem kritischen Zeitraum ab August 2008 44 Konten mit US-Bezug gehalten hat, wobei maximal Vermögen von knapp 60 Millionen Dollar verwaltet wurden.
Schicksal wie Wegelin und Frey?
Was von Leodan übrigbleibt, ist vorderhand unklar. Nach eigenen Angaben verwaltet das Institut 540 Millionen Franken an Vermögen und beschäftigt 17 Mitarbeitende.
Leodan wäre indes nicht die erste Schweizer Privatbank, die angesichts des US-Steuerstreits das Handtuch werfen musste – die ehrwürdige Wegelin, die Zürcher Bank Frey und zuletzt die Bank Hottinger sind diesen Weg schon gegangen.