Um neue Kundensegmente zu erschliessen, hat sich der amerikanische Finanzgigant Blackrock einen Roboadvisor zugelegt.
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Nun springt auch der US-Asset Manager Blackrock auf den Robo-Zug auf. Das Unternehmen kaufte für geschätzte 150 bis 200 Millionen Dollar den amerikanischen Roboadvisor FutureAdvisor, wie das Finanzblatt «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) am Mittwoch berichtete.
Mit Hilfe von FutureAdvisor will Blackrock die so genannten Millennials anlocken, also Menschen, die zur Jahrtausendwende geboren wurden. Diese jungen Leute gelten als computererfahren, weil sie in einem Umfeld von Internet und mobiler Kommunikation gross geworden sind.
Sich für die Zukunft rüsten
Frank Porcelli, Leiter des US-Beratungsgeschäft bei Blackrock, gab gegenüber der «Financial Times» denn auch zu Protokoll: «Ich habe zwei 20-Jährige Jungs. Sie werden wohl nicht mit einem Finanzberater zusammensitzen wollen, sondern sich lieber digital beraten lassen.»
Mit der Übernahme von FutureAdvisor hat nun auch Blackrock einen Fuss im digitalen Beratungsmarkt. Denn sicher sei, so Porcelli weiter, dass in den kommenden fünf bis zehn Jahren, mehr Kunden digitale Beratungsplattformen nutzen würden.
600 Millionen Dollar an betreuten Kundenvermögen
Die in San Francisco ansässige FutureAdivsor wurde vor fünf Jahren von zwei ehemaligen Microsoft-Ingenieuren gegründet. Sie kreieren Asset-Allokationen, die ohne einen Finanzberater aus Fleisch und Blut auskommen und mit denen sich laut dem Unternehmen massgeschneiderte Anlage-Portfolios entwickeln lassen.
Insgesamt verwaltet Firma über ihre Plattform 600 Millionen Dollar. Zum Vergleich: Betterment oder Wealthfront – die weltweit grössten Anbieter – managen je über zwei Milliarden Dollar.
Immer mehr setzen auf digitale Beratung
Diverse Rivalen von Blackrock haben den Weg in Richtung Robo-Beratung bereits beschritten. Bei Vanguard zum Beispiel gibt es zwar eine persönliche Beratung, der Computer bewirtschaftet aber das Portfolio. Und vor einem Jahr hat Fidelity begonnen, Produkte von Betterment anzubieten.
Auch hierzulande wird die Robo-Beratung salonfähig: Das in Zürich ansässige Vermögenszentrum bietet bereits seit einigen Jahren Investments nach regelbasierten Regeln an. Und letztes Jahr ging der Online-Vermögensverwalter True Wealth mit einem überaus ambitionierten Wachstumsplan an den Start, wie auch finews.ch berichtete.