Die jüngsten Beförderungen bei UBS bestätigen es: Im Investmentbanking zählen Chefs und Titel mehr als Strukturen und Organigramme.
Während Private Banking und Asset Management in den Grossbanken detaillierte Organigramme kennen, die im Intranet laufend aktualisiert werden, begnügen sich die Investmentbanking-Divisionen mit summarischen Übersichten.
Wichtiger als klare Führungswege sind für die Investmentbanker vor allem Titel. So gibt es sowohl bei der Credit Suisse als auch bei der UBS eine Anzahl von «Vice Chairman», will heissen hochbezahlte Manager ohne operative Aufgaben, die jedoch über hervorragende Kundenbeziehungen verfügen.
Wem sind die Vice Chairmans unterstellt?
Phil Gramm (UBS), Richard Holbrooke (CS) oder Ex-Premier John Major (CS) gehören dabei zu den Prominentesten. Wem diese genau unterstellt sind, bleibt unklar.
Zum anderen werden immer wieder «Co-Heads» ernannt. So auch gestern wieder bei der UBS. Das bedeutet, dass die Führung eines Bereichs zwei Managern gemeinsam übertragen. Das hat natürlich sehr viel mit den «sensiblen» Egos der Primadonnen im Investmentbanking zu tun.
Wo bleibt die Transparenz?
Diese Doppelernennungen tragen allerdings auch dazu bei, dass vor allem eines fehlt in den Organigrammen, sofern es welche gibt: Transparenz. Mehr Klarheit wäre denn auch wünschenswert, angesichts der in hoher Kadenz mitgeteilten Ernennungen. Allerdings ist die Verweildauer von vielen dieser Primadonnen meist kürzer als die Zeit, die es braucht, um ein Organigramm zu erstellen.