Die grösste Schweizer Online-Bank beschliesst das Jahr 2014 mit einem Glanzresultat. Der Frankenschock wird sich allerdings in der laufenden Rechnung niederschlagen. Entlastung soll da ausgerechnet der Fussballclub Manchester United bringen.
Die wichtigsten Kennzahlen des abgelaufenen Jahrs 2014 gab die grösste Schweizer Online-Bank schon im Januar bekannt. Damals stellte Swissquote einen Umsatz von 145 Millionen und einen Vorsteuergewinn von 28 Millionen Franken in Aussicht.
Am Dienstag hat das Institut dieses Resultat nun bestätigt. Und «doppelte» noch nach: Der Reingewinn verdoppelte sich auf 23,5 Millionen Franken, was allerdings zu guten Teilen den nicht mehr anfallenden Integrationskosten der übernommenen MIG-Bank geschuldet war. Die vorgeschlagene Dividende verharrt bei 60 Rappen je Aktie.
Der Neugeldzufluss betrug dabei nicht weniger als 1 Milliarde Franken, die Bank konnte nach eigenen Angaben 3'455 Neukunden gewinnen.
Rückstellung nach Frankenschock
Dass sich Swissquote schon Anfang Jahr ins Blatt schauen liess, hatte trifftige Gründe: Nach der Abkehr der Schweizerischen Nationalbank (SNB) vom Euro-Mindestkurs war es im Online-Trading mit Devisen zu heftigen Turbulenzen gekommen. Angesichts der Kurseinbrüche verbuchten auch viele Swissquote-Kunden einen Minussaldo. Das zwang die Bank, Rückstellungen von total 25 Millionen Franken vorzunehmen, wie auch finews.ch berichtete.
Schon damals gab Swissquote bekannt, dass diese Rückstellung die Geschäftszahlen im ersten Halbjahr 2015 beeinflussen werde, jedoch ohne die Profitabilität und Solidität der Bank in Frage zu stellen. Nun präzisierte sie den Ausblick: Die Online-Bank rechnete erneut mit 1 Milliarde Franken an Kundengeldern und einem Ertragswachstum von 15 Prozent.
Hoffen auf den ManU-Effekt
Eine Erhöhung der Rückstellungen könne ausgeschlossen werden, hiess es weiter.
Beim künftigen Wachstum soll ausgerechnet die Partnerschaft mit dem britischen Fussballclub Manchester United helfen. Das Engagement öffne Swissquote den Zugang zu dessen Fan-Datenbank mit mehr als 650 Millionen Adressen.