In den USA geniessen Wealth-Management-Boutiquen unter sehr wohlhabenden Menschen ein wesentlich höheres Vertrauen als grosse Banken. Warum ist das so?

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Wie heisst es doch so schön: «Es sind viele gute Taten notwendig, um einen guten Ruf aufzubauen, aber nur eine schlechte, um ihn zu verlieren.»

Dass dieses Sprichwort auch in der Bankbranche seine Gültigkeit hat, beweist ein neues Barometer des New Yorker Luxury Institute.

Die Forscher haben bei amerikanischen Multimillionären nachgefragt und wollten von ihnen wissen, welche Wealth-Management-Firmen punkto Produktequalität, Exklusivität, Status und spezielle Kundenerlebnisse am besten abschneiden.

Auf dem absteigenden Ast

Die Befragten, die im Schnitt über ein Vermögen von 15 Millionen Dollar oder mehr verfügen und jährlich ein Einkommen von 800'000 Dollar erzielen, haben da eine ganz klare Haltung an den Tag gelegt, wie die amerikanische Branchenplattform «Funds Society» berichtet.

Besonders beliebt beim Geldadel sind vor allem kleinere Boutiquen wie das New Yorker Multi-Family Office Rockefeller Wealth Management. Anders sieht es bei den grösseren Wealth-Management-Anbietern aus. Die bewegen sich laut den Multimillionären auf dem absteigenden Ast – was ihre Reputation anbelangt.

Exklusive Beziehungen zählen

So bildet beispielsweise Merrill Lynch von 39 genannten Firmen das Schlusslicht. Aber auch das UBS Private Wealth Management kommt offensichtlich schlecht davon: Es belegt den zweitletzten Platz.

In den hinteren Rängen finden sich aber noch weitere grosse Namen, wie Bank of America, Goldman Sachs, Charles Schwab, Citi Private Bank, Barclays Wealth, HSBC Private Bank und Wells Fargo.

«Besonders wohlhabende Kunden bevorzugen Boutique-Unternehmen», kommentiert Milton Pedraza, Chef des Luxury Institute, die Ergebnisse auf der Plattform «Funds Society». «Diese Leute schätzen exklusive Beziehungen und das ist es, was kleinere Boutique-Firmen eben wirklich bieten.»

Negativ-Schlagzeilen nagen am Ruf

Das schlechte Abschneiden der grossen Anbieter hat aber noch einen anderen Grund: Die schlechte Reputation ist auch auf die negativen Schlagzeilen in der Presse zurückzuführen.

«Jedes Mal, wenn eine Nachricht in den Medien für negative Schlagzeilen sorgt, sind die grossen Banken darin involviert», so der Chef des Luxury Institute weiter, und das komme beim Geldadel halt überhaupt nicht gut an.