Der CS geht es wie anderen Schweizer Banken: Drohende Rechtsstreitigkeiten in Amerika drücken auf die Zahlen. Im Jahresvergleich stieg der Gewinn allerdings klar an.
Die Grossbank weist für das letzte Quartal 2013 einen Reingewinn von 267 Millionen Franken aus – was doch deutlich unter den Erwartungen der meisten Analysten lag –, und für das Gesamtjahr ergibt sich nun ein Konzerngewinn von 3'069 Millionen Franken. Auch diese Zahl liegt am unteren Rand der jüngsten Erwartungen. Sie bedeutet allerdings mehr als eine Verdoppelung im Vergleich zu 2012.
Eine Rolle spielte dabei, dass die CS im vierten Quartal nochmals Rückstellungen für Rechtsfälle in den USA vornahm. Und zwar waren dies 339 Millionen Franken für Streitigkeiten im Zusammenhang mit Hypothekenpapieren sowie weitere 175 Millionen Franken wegen des transatlantischen Steuerstreits. Dafür hatte die Bank bereits knapp 300 Millionen abgebucht; diesmal dient die zurückgestellte Summe, so die Formulierung, dem «auf die SEC bezogenen Aspekt der Steuerangelegenheit in den USA».
Kosteneinsparungen: 3/4 des Weges
Konzernchef Brady Dougan meint dazu: «Im Geschäftsjahr 2013 haben wir ein solides Ergebnis erzielt. In unserem strategischen Geschäft verzeichneten wir eine Eigenkapitalrendite nach Steuern von 13 Prozent, was die Stärke unseres Kerngeschäfts unterstreicht. Dank unserer anhaltenden Kostendisziplin haben wir ausserdem den Personalaufwand der Gruppe um 8 Prozent und im Investment Banking sogar um 10 Prozent verringert.»
Die Credit Suisse erzielte per Ende 2013 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011 Kosteneinsparungen von 3,1 Milliarden Franken. Die Bank sei also weiterhin auf gutem Weg, das Kostenreduktionsziel von gut 4,5 Milliarden Franken bis Ende 2015 zu erreichen, so die Mitteilung.
Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit der Neuausrichtung belasteten das vierte Quartal 2013 mit 131 Millionen Franken; sie wurden im Corporate Center verbucht.
Dougan wiederholt das 15-Prozent-Ziel
Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung eine Barausschüttung in Höhe von 0,70 Franken pro Aktie aus Reserven aus Kapitaleinlagen vorschlagen. Die Bank beabsichtige, künftig die Dividendenausschüttungen zu erhöhen.
«Die Ergebnisse im bisherigen Jahresverlauf sind erfreulich, wenn auch unterschiedlich in den Geschäftsbereichen, und mit denjenigen aus den Vorjahren vergleichbar»: Das sagt Brady Dougan zu den Aussichten für 2014. Er sei überzeugt, dass die CS dank dem weiteren Ausbau des strategischen Geschäfts und der Abwicklung des nicht strategischen Geschäfts die angestrebte Eigenkapitalrendite von 15 Prozent über den Marktzyklus hinweg erreichen könne.