Alle fünf Grossbanken in Grossbritannien haben erstmals seit drei Jahren wieder schwarze Zahlen geschrieben. Doch das Vorkrisenniveau ist und bleibt in weiter Ferne.
Die grössten fünf britischen Banken fahren zum ersten Mal seit 2010 wieder sprudelnde Gewinne ein. HSBC, Barclays, Standard Chartered, Royal Bank of Scotland und Lloyds erzielten im ersten Halbjahr kombiniert rund 16 Milliarden Pfund.
Bis die Gewinne der Bankenbranche jedoch wieder das Vorkrisenniveau von 2008 erreichen, dürfte es gemäss einer neuen Studie von KPMG Grossbritannien noch lange dauern. Es sei eher unwahrscheinlich, dass die Gewinne in naher Zukunft zurückkehren, so das Fazit einer Analyse der Prüf- und Beratungsgesellschaft.
«Obwohl es grossartig ist, dass die jüngsten Ergebnisse der Banken schwarz sind, bleiben reale Unsicherheiten über die Form der Geschäftsmodelle in der Zukunft», sagt Bill Michael, Leiter Financial Services Europa, Middle East und Afrika bei KPMG. Regulatorische Kapitalanforderungen hätten die Banken zwar sicherer gemacht, dafür aber weniger profitabler.
Neue Bedrohungen für den Bankensektor
Ausserdem könnten in der Zukunft weniger offensichtliche Bedrohungen das Bankensystem erschüttern. «Künftige systemische Schocks kommen nicht von den ‹üblichen Verdächtigen›», sagt Michael weiter.
Neue Bedrohungen für die Bankenbranche sind gemäss der KPMG-Studie auf dem Vormarsch: Cyber-Angriffe, massive Systemausfälle, Online-Konto-Betrügereien sowie politisch motivierte Hacker-Angriffe.