Während autonomes Fahren in China schon Realität ist, hinkt die Entwicklung in Europa noch hinterher. Die Swiss Re sammelt nun mit einem chinesischen IT-Riesen Erfahrungen, die dem Vorstoss ins Erstversicherungs-Geschäft zugute kommen könnten.
Der Schweizer Rückversicherungs-Konzern Swiss Re kooperiert in China mit dem Internet-Riesen Baidu. Dabei geht es um Versicherungsangebote und -Lösungen für das autonome Fahren. Der Versicherer und der Tech-Riese wollen Versicherungslösungen für fahrerlose Autos entwickeln.
Die Partnerschaft soll die Erforschung des Risikomanagements und den Versicherungsschutz für autonome Fahrzeuge vorantreiben, schreibt Swiss Re am Freitag. Die Kooberation mit Baidu sei ein wichtiger Schritt zum Aufbau eines umfassenden Ökosystems von Mobilitätsdienstleistungen.
Erprobte Partnerschaft
Das autonome Fahren stelle die Versicherungsbranche vor neue Herausforderungen. Dazu zählt Swiss Re etwa die schnelle technologische Entwicklung, zunehmend diversifizierte Risiken oder die begrenzte Verfügbarkeit von Daten. Erkenntnisse erhofft man sich etwa in der Auswahl von Risikofaktoren, der Produktpreisgestaltung und der Datenstandards für Schäden und Underwriting.
Es ist nicht das erste Produkt, dass die Unternehmen gemeinsam entwickeln. Für Baidus Parkservice «Apollo Valet Parking» (AVP) wurde bereits eine Versicherung eingeführt, erklärte Swiss Re. Das sei die erste Versicherungslösung der Branche für diese Dienste – damit stösste Swiss Re noch tiefer in den Erstversicherungs-Markt vor.
Robotaxis
Der chinesische Suchmaschinen-Betreiber und IT-Konzern Baidu ist seinerseits mit autonomen Mobilitätsdiensten unterwegs. Zusammen mit dem Autohersteller BAIC Group wurden autonome Fahrzeuge entwickelt, die bereits in vielen Städten der Volksrepublik unterwegs sind. Die Plattform Apollo Auto von Baidu ist der weltweit grösste Fahrdienst mit Robotaxis.