In der Schweiz hat sich die Zahl der Finanzierungsrunden für Startup-Unternehmen im vergangenen Jahr verringert und auch das Volumen des eingesammelten Geldes ist niedriger ausgefallen. Das Thema KI marschiert jedoch auch im Gründer-Sektor durch.

In der Schweiz wurden im Jahr 2024 insgesamt 513 Finanzierungsrunden für Startups registriert. Das entspricht einem Rückgang von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, heisst es in dem vom Beratungsunternehmen EY vorgelegten «Startup Barometer».

Das Finanzierungsvolumen sank mit minus 15 Prozent noch deutlicher und betrug 2,3 Milliarden Franken, heisst es weiter.

«Die Schweizer Startup-Szene muss zum zweiten Mal in Folge einen Rückgang der Finanzierungsrunden und des Volumens hinnehmen» sagt Alexander Schatt, Leiter Startups und Scale-ups bei EY Schweiz «Dieser flacht jedoch deutlich ab und kann nicht mit dem Einbruch von 2023 verglichen werden.»

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(Grafik: EY)

KI bei der Zahl der Runden vorne

Eines der beherrschenden Themen des vergangenen Jahres schob sich auch in der Gründerszene für Unternehmen in den Vordergrund: Die Investitionen in Firmen die im Bereich «Künstliche Intelligenz» (KI) tätig sind oder die neue Technologie als wesentlichen Bestandteil ihres Angebots nutzen sind stark gestiegen. 2023 betrugen sie rund 10 Prozent. Im vergangenen Jahr mehr als verdoppelte sich der Anteil auf rund 22 Prozent, wie EY weiter schreibt.

«Dieser Anstieg spiegelt sich auch in der Rangliste der Finanzierungsrunden nach Sektoren wider», heisst es weiter. Der Sektor Software & Analytics belegt mit 153 den ersten Platz bei der Anzahl der Deals (153). In Bezug auf das generierte Finanzierungsvolumen liegt der Bereich jedoch mit 397 Millionen Schweizer Franken weiter klar hinter dem Gesundheitssektor

Health weiter Volumen-Magnet

Hier wurden mit 134 Runden 1,04 Milliarden Franken generiert. Das entspricht rund 45 Prozent des gesamten investierten Volumens. Innerhalb dieses Sektors gab wiederum Biotech mit einem Volumen von 703 Millionen Franken den Ton an, gefolgt von Medtech (275 Millionen Franken), Care (26 Millionen Franken) und Life Sciences (25 Millionen Franken).

Auf den Plätzen hinter Health und KI folgen die Bereiche Fintech/Insurtech (193 Millionen Franken), Hardware (165 Millionen Franken) und Energie (152 Millionen Franken).

Luft nach oben wird dünn

Die breite Masse der Deals machten Investitionen von bis zu einer Million Schweizer Franken aus. In diesem Bereich bewegten sich 56 Prozent der Finanzierungsrunden. Die folgende Spanne bis 10 Millionen Franken kommt auf 33 Prozent, bis 50 Millionen auf 8,6 Prozent und darüber nur noch 2,4 Prozent. Nur ein Deal lag in der Kategorie über 100 Millionen Schweizer Franken (0,2 Prozent), nach noch deren vier im Jahr 2023.

Der regionale Schwerpunkt der Startup-Unternehmen mit Finanzierungsrunden lag im Kanton Zürich mit 194 Finanzierungsrunden. Dahinter folgen Romandie (151 Runden), Zentralschweiz (71 Runden) und Mittelland (36 Runden).

Vergleichsweise stabil

Im Vergleich zu den Nachbarländern Deutschland und Österreich habe die Schweiz den geringsten prozentualen Rückgang der Finanzierungsrunden verzeichnet. Beim Volumen sieht es jedoch anders aus. In Österreich sank die Zahl der Runden um 19 Prozent und das Volumen um 17 Prozent. In Deutschland wurde bei 12 Prozent weniger Deals jedoch 17 Prozent mehr investiert.