Der für die Mieten in der Schweiz massgebliche Referenzins bleibt weitere drei Monate auf 1,75 Prozent. Die UBS geht trotz der Zinssenkungen der Nationalbank davon aus, dass er bis 2026 auf diesem Niveau verharren wird.
Gemäss der Mitteilung vom Montag bleibt der Referenzzinssatz bei Mietverhältnissen (wie zu erwarten war) unverändert auf 1,75 Prozent. Seit der letzten Bekanntgabe Anfang Juni ergibt sich somit für die Mieter kein Senkungs- und für die Vermieter kein Erhöhungsanspruch.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erhebt im Auftrag des Bundesamts für Wohnungswesen (BWO) bei den Banken die Daten zu den Hypotheken (Betrag und Zinssatz) und berechnet daraus den Durchschnittssatz. Das BWO rundet diesen Wert jeweils auf den nächsten Viertelprozentwert.
Leicht sinkender Durchschnittssatz
Der Durchschnittssatz per Stichtag 30. Juni ist gegenüber dem Vorquartal von 1,72 Prozent auf 1,67 Prozent gesunken. Wie der Mitteilung zu entnehmen ist, bleibt der Referenzsatz auf 1,75 Prozent, bis der Durchschnittssatz auf unter 1,63 Prozent sinkt oder auf über 1,87 Prozent steigt.
Neben der Änderung des Referenzsatzes können weitere Faktoren wie die Teuerung eine Rolle in der Mietzinsgestaltung spielen. Zudem kann eine Veränderung der Unterhalts- und Betriebskosten zur Anpassung des Mietzinses führen.
Träge Reaktion auf Marktzinsentwicklung
Die UBS geht gemäss einer Analyse von Ende August davon aus, dass der Referenzsatz in den nächsten zwei Jahren auf 1,75 Prozent verharren wird, obschon sie (wie die meisten Prognostiker) damit rechnet, dass die SNB den Leitzins an ihrer Lagebeurteilung am 26. September nochmals um einen Viertelprozentpunkt auf 1 Prozent senken wird. Der Durchschnittszins reagiere nur träge auf Veränderungen der Marktzinsen, argumentieren die beiden Ökonomen Fabian Waltert und Thomas Rieder. Und sie erwarten zudem, dass die SNB die geldpolitischen Zügel danach vorerst nicht noch weiter lockern wird.
Wenn sich der Referenzzins wie von der UBS prognostiziert seitwärts bewegt, dürfte sich auch das Wachstum der Bestandesmieten abschwächen. Für das Gesamtjahr 2024 rechnet die Grossbank allerdings noch mit einem relativ hohen Plus von 3 Prozent, da die Mieten nach der Erhöhung des Satzes im Dezember 2023 erst im April 2024 angehoben werden konnten.