Schuyler Weiss hat die Westschweizer digitale Privatbank aufgebaut. Nun macht er sein eigenes Ding und verspricht Grosses. Erste Investoren konnte er mit seiner Firma Light Frame schon mal überzeugen.

Light Frame hat sich in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde über 1,7 Millionen Dollar gesichert. Das gab das schweizerisch-amerikanische Fintech am Mittwoch bekannt.

Hinter Light Frame steht vor allem einer: Schuyler Weiss. Er hatte sich in der Vergangenheit einen Namen als Mitgründer und CEO von Alpian gemacht.  Während gut fünf Jahren stand er der Westschweizer Online-Privatbank vor. Ende 2023 legte er sein Amt nieder und wechselte in den öffentlichen Dienst in den Vereinigten Staaten.

Der hohe Anspruch der Entwickler

Nun ist er zurück in der Schweiz und entwickelt in Lausanne mit einem Team ein neuartiges Banken-Technologiesystem. Dieses sei viel schneller, sicherer und kostengünstiger als die heutigen. Es lasse zudem viel mehr Möglichkeiten zu, sagt er. Details will er keine preisgeben. Aber er hat Grosses im Sinn: «Unser System soll dem Finanzplatz Schweiz zu neuem technologischem Glanz verhelfen.»

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Das Team von Light Frame (Bild: zVg)

Dafür vermochte er in einer ersten Finanzierungsrunde gut 1,7 Millionen Dollar einzuholen. Die Pre-Seed-Runde wird von ATX Venture Partners und New Stack Ventures angeführt. Zu den Investoren zählen zudem die Schweizer Investmentgruppe StudioAlpha, Rogue Venture Partners, Half Court Ventures und Underdog Labs.

Erste Gespräche, viel Interesse, aber noch keine Zusage

Die 1,7 Millionen Dollar werden nicht genügen, um die Vision des Unternehmens komplett zu realisieren. Das weiss auch Weiss. Mit den Geldern kann er die Entwicklung zusammen mit seinem Team aber beschleunigen und das erste Produkt lancieren. Er hütet sich denn auch, irgendwelche Angaben zum genauen Release zu machen. Dies lasse sich derzeit noch nicht abschätzen, meint er. Ab 2025 könne damit gerechnet werden ­– durchaus ein sportliches Tempo. Erste Gespräche führt er schon mal mit potenziellen Kunden. In einem ersten Schritt konzentriert er sich vor allem kleinere und mittlere Privatbanken. Zusagen liegen bislang keine vor. Aber das Interesse sei sehr konkret, sagt er.

Und an Zuspruch mangelt es nicht. Stefan Arn, Partner bei StudioAlpha und ehemaliger CIO der UBS, sagt: «Die Finanzdienstleistungsbranche steht vor erheblichen technologischen Herausforderungen, und Light Frame ist hervorragend positioniert, um eine anspruchsvolle Lösung zu liefern, die die Branche voranbringt.»

Fintech gibt es erst seit diesem Jahr

Light Frame wurde Anfang dieses Jahres ins Leben gerufen und hat seinen Sitz in Lausanne und Providence (USA). Zu den Gründungsmitgliedern gehören die beiden Alpian-Kaderleute Schuyler Weiss (Gründer und ehemaliger CEO) und Mathieu Clement (ehemaliger COO und CIO) sowie die Technologie-Experten Philippe Kernevez und Gregory Bataille.