Die Schweizerische Nationalbank hat den Anliegen von Klimaaktivisten zumeist die kalte Schulter gezeigt. Nun schleusen diese ihre Forderungen in die Generalversammlung ein.
Als Grossinvestor in Aktien weltweit ist die Schweizerische Natonalbank (SNB) wiederholt in die Kritik von Klimaschützern gelangt: Die Währungshüterin unterstütze mit der Anlage riesiger Summen die Förderung fossiler Brennstoffen, lautet der am meisten gehörte Vorwurf.
Abgesehen von kleinen Zugeständnissen wie etwa dem Investitionsstopp bei der Kohlegewinnung hat dies die Nationalbanker aber bisher relativ kalt gelassen; auch in Eidgenössischen Parlament sind Forderungen betreffend eine klimabewusstere Geldpolitik zuletzt stecken geblieben.
Nächster Versuch
Doch die Aktivisten geben nicht auf. Bereits in vergangenen Jahren haben sie Aktien der SNB erworben und an der Generalversammlung ihre Forderungen als Traktanden eingereicht. Nun starten 77 Aktionäre laut einer Mitteilung vom Donnerstag einen neuen Versuch und haben dazu für das bevorstehende Aktionärstreffen vom 26. April in Bern gleich mehrere Anträge gestellt.
Dazu zählt neu auch eine Ausweitung des SNB-Direktoriums um Präsident Thomas Jordan sowie die Aufnahme von Personen mit «ausgewiesenen Kenntnissen in den Bereichen Klima und Umwelt» in den Bankrat der Nationalbank, wie die «Klima-Aktionär:innen» mitteilten.
Geldpolitik und Landesinteressen
Ebenfalls soll ein wissenschaftlicher Beirat aufgestellt werden. Dieser müsste unter anderem begutachten, nach welchen Normen und Werten der Schweiz die SNB handelt, und ob die Geldpolitik der SNB dem Gesamtinteresse des Landes dient.