Der Schweizer Fonds- und Asset-Management-Markt weist für das abgelaufene Jahr eine positive Bilanz auf. Die CS-Übernahme durch die UBS hat jedoch auf die Marktanteile der beiden Institute negativ durchgeschlagen.
Der Schweizer Fondsmarkt wies für 2023 einen Anstieg der verwalteten Vermögen um 49,2 Milliarden Franken auf 1‘371 Milliarden Franken auf. Das entspricht einem Plus von 3,7 Prozent, wie die Asset Management Association Switzerland (AMAS) am Montag mitteilte. Von diesem Wachstum entfielen 43,4 Milliarden Franken auf die Markt-Performance, und 5,8 Milliarden Franken auf Nettoneugeld.
Für die verwalteten Vermögen des gesamten Schweizer Asset Management-Marktes (mit diskretionären Mandaten) wird ein Anstieg von rund 5 Prozent auf 3‘020 Milliarden Franken erwartet.
Geldmarktfonds profitierten von Risikoscheu
Die Investoren haben sich 2023 mehrheitlich risikoavers verhalten. So verbuchten Geldmarktfonds Zuflüsse in Höhe von 15,8 Milliarden Franken. «Sowohl 2022 als auch 2023 müssen als Jahre der Geldmarktfonds bezeichnet werden», kommentierte AMAS-Chef Adrian Schatzmann. Sie hätten für risikoscheue Anlegerinnen und Anleger eine willkommene Alternative dargestellt.
Auch Aktienfonds zeigten Zuflüsse von 3,7 Milliarden Franken. Die Fonds auf alle übrigen Anlageklassen verloren hingegen Kundengelder, dies in der Gesamthöhe von 13,7 Milliarden Franken. Abflüsse erlitten auch Anlagestrategie- sowie Obligationenfonds, obwohl hier die Performance 3,5 Prozent und 1,4 Prozent positiv ausfiel.
Veränderte Marktstruktur
Die laufende Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS wird die Marktstruktur unter den Schweizer Fondsanbietern erheblich verändern, schreibt der Verband weiter. Die CS weist nun einen Marktanteil von 12,6 Prozent nach noch 13,7 Prozent vor Jahresfrist auf. Bei der UBS ging der Wert auf 25 von zuvor 25,6 Prozent zurück.
(Quelle: AMAS)
Gewinner mit je plus 0,2 Prozentpunkten waren die Fondsmarke der Zürcher Kantonalbank Swisscanto (10,3 Prozent) und Pictet (5,8 Prozent). Auch die amerikanische Grossbank J.P. Morgan (2,2 Prozent) und Swiss Life (1,9 Prozent) verbesserten sich um je 0,1 Prozentpunkt. Die letzteren beiden überholten damit die Genfer Privatbank Lombard Odier, welche auf 1,6 Prozent abrutschte (Vorjahr 2,2 Prozent).
Auch der weltgrösste Vermögensverwalter Blackrock legte am Schweizer Fondsmarkt zu (von 6,7 auf 7,3 Prozent), während das spezialisierte Zürcher Investmenthaus Vontobel (2,4 Prozent) leicht an Marktanteilen einbüsste. Der Fondsarm des Versicherers Zurich kam unverändert auf einen Anteil von 1,4 Prozent.
Die CS wir von der Statistik nach wie vor gesondert ausgewiesen, solange die Fonds entsprechend benannt bleiben.
Besserer Marktzugang im Ausland gesucht
«Das Asset Management ist eine tragende Säule des Schweizer Finanzplatzes», sagte AMAS-Präsident Iwan Deplazes am Montag. Der Verband will sich weiter für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit einsetzen.
Zu den aktuellen Themen zählt der Präsident die Positionen zu aktuellen Regulierungs- und Standortfragen in den Bereichen Sustainable Finance und Technologie sowie zur Erweiterung des internationalen Marktzugangs.