Preise für Miete und Stockwerkeigentum purzeln
Während der Markt für Einfamilienhäuser in der Schweiz immer heisser läuft, geraten die Preise für Mietwohnungen und Stockwerkeigentum unter Druck. Hat eine Trendwende eingesetzt?
Im Juli 2021 hat sich der Preisauftrieb bei den Einfamilienhäusern in der Schweiz fortgesetzt. Während die Mieten und die Preise für Stockwerkeigentum im Juli einen Rücksetzer verzeichneten, sind die Preise für das eigene Haus allein im Juli nochmals um 1,5 Prozent gestiegen.
Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern scheint derzeit keine Grenzen zu kennen, heisst es im «Swiss Real Estate Offer Index» vom Dienstag. Die Daten berechnen ImmoScout24 und der Immobilien-Dienstleister IAZI.
Der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei den Angeboten habe per Ende Juli bei 7'041,50 Franken gelegen und damit mehr als 600 Franken höher als vor Jahresfrist. «Über die vergangenen zwölf Monate sind die inserierten Werte für Einfamilienhäuser gar um 9,4 Prozent gestiegen und erreichen damit fast die Grenze zu zweistelligen Wachstumsraten», schreibt Martin Waeber, COO von Scout24 in der Mitteilung.
Wird Wohneigentum günstiger?
Ein typisches Haus mit 160 Quadratmetern Wohnfläche werde durchschnittlich zu einem Preis von rund 1'130'000 Franken zum Verkauf ausgeschrieben. «Wer Wohneigentum erwerben will, benötigt ein immer dickeres finanzielles Polster – und aufgrund des knappen Angebots eine gute Portion Glück», so Waeber weiter.
Die Angebotspreise für Eigentumswohnungen haben demgegenüber im vergangenen Monat um 0,6 Prozent nachgegeben, liegen mit einem Quadratmeterpreis von 7'779,40 Franken auf Jahressicht aber auch noch um 6,8 Prozent höher.
Auch die Mieten gesunken. Hier wurden für ein typisches Mietobjekt mit 100 Quadratmetern Wohnfläche per Ende Juli durchschnittlich 2‘163 Franken pro Monat inklusive Nebenkosten verlangt, wie es heisst.
Rückgang in der Genferseeregion
Der durchschnittliche Quadratmeter-Mietpreis von 259,60 Franken liege damit praktisch wieder auf dem Niveau vom Jahresbeginn. Bei den Mieten habe insbesondere der Rückgang in der Genferseeregion gewirkt, die mit einem hohen Volumen und Preisniveau den Durchschnitt beeinflusst.