Der Corona-Crash hat die Anleger auf breiter Front in die Flucht geschlagen. Zwei Segmente haben dem Ansturm länger stand gehalten – was eine Überraschung birgt.
Noch nie waren die europäischen Handelsvolumen für börsenkotierte Fonds (ETF) höher als in den letzten Wochen, als die Coronavirus-Pandemie für Ausverkauf an den Märkten weltweit sorgte. Dabei hatten viele Fonds auch Abflüsse zu verzeichnen, da man bei ETF die Anteile auch zurückgeben kann, anstatt sie an der Börse zu verkaufen.
Von diesen Abflüssen wurden im Zeitraum vom 17. Februar bis zum 17. März Unternehmensanleihen und Aktien am härtesten getroffen, wie Crossflow Financial Advisors in einem vom «Private Banking Magazin» veröffentlichten Artikel schrieb. Während der Crash seinen Lauf nahm, hielten die Anleger allerdings gewissen Investments relativ lange die Stange.
Run auf Gold
Dazu gehören einerseits Edelmetalle. Wie auch finews.ch bereits berichtete, standen Investoren für physisches Gold Schlange, während zugleich auch der Goldpreis anfänglich stieg.
Wie die Grafiken von Crossflow zeigen, drehte der Trend zu Beginn der letzten Woche: Da begannen die Anleger auch ihre Edelmetall-Anlagen zurückzugeben.
Trend-Thema hält sich
Ebenso lange wie Edelmetalle hielten sich die Fonds, die nach ESG-Kriterien – Umwelt, Soziales, Governance – investieren. Auch in diesem Bereich zeigten sich Anleger von Anfang an skeptisch gegenüber Anleihen, investierten allerdings in den vier Wochen bis Mitte März täglich Millionen über ETF in die Aktien nachhaltiger Firmen.
Damit setzt sich selbst in der Krise ein Trend fort, der noch bis vor Kurzem in aller Munde war. Banken und Asset Manager bauen das entsprechende Angebot seit Jahren aus. Die Credit Suisse zum Beispiel, die derzeit an der Rückkehr ins ETF-Geschäft arbeitet, will stark auf diesen Bereich setzen.