100 Millionen Dollar hat ein Zuger Krypto-Startup vergangenes Jahr in einem ICO eingenommen. Das war laut Finma illegal – und die Firma gibt es auch nicht mehr.
Die Zuger Kryptofirma Envion hat bei ihrem Initial Coin Offering (ICO) vergangenes Jahr illegal 90 Millionen Franken von Investoren angenommen. Dies teilte die Finma am Mittwoch nach einer neun Monate dauernden Untersuchung mit.
Envion habe beim ICO unerlaubter Weise von 37'000 Investoren Publikumseinlagen angenommen. Envion hätte über eine Bankenlizenz verfügen müssen, da die Anleger Dollar sowie Bitcoin und Ether für einen sogenannten EVN-Coin bezahlt hätten.
Liquidiert wegen organisatorischer Mängel
Der Kanton Zug hatte bereits letztes Jahr über Envion ein Konkursverfahren wegen organisatorischer Mängel eröffnet. Darum erübrigen sich die sonst fälligen aufsichtsrechtlichen Massnahmen der Finma.
Die Aufsichtsbehörde nahm den Fall aber zum Anlass, sich an die Krypto-Community zu wenden. Die Finma werde weiterhin sehr wachsam sein und konsequent gegen ICO-Geschäftsmodelle vorgehen, welche die Aufsicht umgehen würden.
Envion wollte Container für die Herstellung von Kryptowährungen betreiben. Diese Mining-Container sollten jeweils dort eingesetzt werden, wo der Strom gerade am günstigsten ist. Kurz nach dem ICO entbrannte ein Streit zwischen den Gründern und dem CEO.