Die unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweizer richten ihre Portefeuilles neu aus, um sich gegen politische Risiken und die Gefahr eines verschärften Handelskriegs zu schützen.
Die unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz halten den Handelskrieg zwischen den USA und China (43 Prozent der Befragten) sowie die schwierige politische Situation in Europa (24 Prozent) für die beiden grössten Risiken an der Börse (vgl. Grafik unten).
Aufgrund der jüngsten Kursverluste in der vergangenen Woche richten viele Unternehmen ihre Portefeuilles neu aus. Dies geht aus dem neusten Aquila Vermögensverwalter Index (AVI) hervor, den die Schweizer Aquila-Gruppe alle drei Monate in Zusammenarbeit mit finews.ch publiziert. Der Index fasst verschiedene Prognosen von unabhängigen Vermögensverwaltern in der Schweiz zusammen. An der jüngsten Umfrage beteiligten sich knapp 150 Firmen.
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Die neue Vorsicht äussert sich unter anderem darin, dass viele Vermögensverwalter ihre Bestände in klassischen Aktien und Obligationen abgebaut haben, und zwar zugunsten von Alternativen Anlagen, Gold, anderen Edelmetallen sowie erhöhter Liquidität (vgl. nachstehende Grafik).
Konkret haben die Vermögensverwalter ihre Obligationenquote von 34,3 Prozent im Vorquartal auf nunmehr 29,0 Prozent reduziert; bei der Aktienquote sank der Anteil von 44,3 Prozent auf 42,0 Prozent. Demgegenüber erhöhte sich die Liquidität von 12,0 Prozent im Vorquartal auf 13,5 Prozent; bei Gold und anderen Edelmetallen stieg der Anteil von 4,4 Prozent auf 5,2 Prozent und bei den Alternativen Anlagen gar von 5 Prozent auf 10 Prozent.
«Die Attraktivität von Dollar-Anleihen nach den Zinserhöhungen und Spread-Ausweitungen im Bereich Schwellenländeranleihen ist stark gestiegen. Weitere Zinserhöhungen im Dollar-Anleihenmarkt lassen sich ohne grosse Kursverluste durch die Coupon-Einnahmen verkraften. Im Euro- und Franken-Anleihenmarkt hingegen ist dies nicht der Fall, und bei einer allfälligen Straffung der europäischen Geldpolitik wird dies zu starken Kursverlusten führen. Wir empfehlen daher, die Anleihenquote der Franken- und Euro-Mandate in Dollar-Anleihen mit Währungsabsicherung zu investieren», sagte Patrik Kaufmann, Fondsmanager bei Solitaire Aquila.
Gesunkene Aktienquote
Interessant ist zudem, dass bei der gesunkenen Aktienquote der Anteil an Schweizer Papieren unverändert blieb (vgl. nachstehende Grafik), während die Befragten ihre Bestände in europäischen und asiatischen Titel sowie in den Schwellenländern klar reduzierten. Einzig bei den US-Aktien erhöhten die unabhängigen Vermögensverwalter ihr Engagement minim. Allerdings könnte sich hier noch eine Korrektur ergeben, sofern die Finanzmärkte weiter purzeln.
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