5. Saudische Fata Morgana
Noch stärker als die Boom-Region Asien dürfte im kommenden Jahr der Nahe Osten die Schweizer Vermögensverwalter in Atem halten. Da ist einerseits das harsche Vorgehen des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Er hat im Wüstenstaat eine beispiellose Antikorruptions-Kampagne in Gang gesetzt und fordert selbst von Verwandten Milliarden Dollar zurück. Das bringt gerade die hiesigen Grossbanken in Nöte, zählen diese doch namhafte Scheichs zu ihren Kunden.
Für die Credit Suisse sind die Vorgänge besonders delikat, weil einerseits das saudische Königreich gerüchteweise beim Institut als Grossaktionär einsteigen will und dabei den Plan von Firmenraider Rudolf Bohli unterstützen könnte. Anderseits, weil die Saudis Druck auf das Emirat Katar machen, das zu den wichtigsten Eignern der CS zählt.
Im Oktober 2018 erhält die CS zudem erstmals die Möglichkeit, einige für Katar höchst profitable Pflichtwandel-Anleihen zurückzukaufen. Diese Chance will die Bank unbedingt wahrnehmen.