Nun ist es definitiv. Die EU-Kommission hat die Gleichwertigkeits-Anerkennung für die Schweizer Börse zwar erteilt – aber nur auf ein Jahr. Was das für die Betreiberin SIX bedeutet.
Nun hat die EU-Kommission ihre Drohung wahr gemacht und beschlossen, die Äquivalenz für die Schweizer Börse nur bis Ende 2018 zu erteilen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur «AWP» am Donnerstag.
Die zeitliche Befristung begründete die EU-Kommission mit dem «aktuell nicht genügend substanziellen Fortschritt» beim Rahmenabkommen. Dieses hat zum Ziel, übergeordnete Regeln niederzuschreiben, die für sämtliche bilateralen Verträge und Abmachungen zwischen der Schweiz und der EU gelten sollen – vor allem konservativen Parteien stösst dies sauer auf.
SIX unter Druck
Der Beschluss der EU-Kommission bedroht nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Finanzplatzes im Allgemeinen, sondern auch ganz konkret die Schweizer Börsenbetreiberin SIX. Denn ein signifikanter Anteil des Volumens auf der Handelsplattform der Schweizer Börse stammt aus dem EU-Raum. Fallen diese Volumen weg, verschwinden auch die Erträge.
Nicht nur für die SIX beschreitet nun der Pfad der Unsicherheit. Auch die ausländischen Broker kommen wohl ins Grübeln. Denn ein Handelshaus im EU-Raum darf nur mit Schweizer Aktien handeln, wenn die Schweizer Börsengesetzgebung von der EU als gleichwertig anerkannt wird.