Die britische Finanzmarktaufsicht will den Libor abschaffen. Das betrifft die Schweizer Geldpolitik nur bedingt. Doch die Schweizerische Nationalbank muss eine Alternative finden.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) muss sich mit dem angekündigten Aus für den Interbanken-Zinssatz Libor einen neuen Referenzzins suchen. Bislang war der 3-Monats-Libor das Mass der Dinge für die Geldpolitik der SNB. Doch die britische Finanzmarktaufsicht will den wegen Manipulationen in Misskredit geratenen Interbanken-Zinssatz bis Ende 2021 abschaffen.
Der Nachrichtenagentur «Reuters» sagte ein SNB-Sprecher: «Die SNB wird rechtzeitig für ihr geldpolitisches Konzept eine Alternative zum Franken-Libor bekanntgeben.» Das Ende des Franken-Libor habe weder Auswirkungen auf die geldpolitische Ausrichtung der SNB noch auf die monetären Bedingungen.
Welchen Zinssatz die SNB künftig zum neuen Leitzins nimmt, liess sie offen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte im Mai mitgeteilt, sie erwäge einen eigenen Geldmarkt-Referenzsatz.