Der bekannte CVP-Politiker Bruno Frick kehrt dem Verwaltungsrat der Finanzmarktaufsicht Finma den Rücken. Seine Amtszeit war nicht frei von Misstönen.
Nach vier Jahren im Verwaltungsrat der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) tritt Bruno Frick per Ende August 2017 zurück. Dies teilte die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) am Montag mit.
Er wolle sich wieder vermehrt seinen beruflichen Aufgaben als Anwalt und Notar sowie seinen wirtschaftlichen Mandaten widmen, lautete die Begründung für seinen Rücktritt aus dem Gremium.
Der Politiker, der unter anderem als CVP-Vizepräsident agierte und von 1991 bis 2011 den Kanton Schwyz als Ständerat in Bundesbern vertrat, ist Partner der Rechtsanwaltskanzlei Roesle Frick & Partner mit Büros in Zürich und Pfäffikon (SZ).
In den Ausstand getreten
In den Medien zu reden gab seine Rolle als Lobbyist für die Familie Burkard im ihrem angestrebten Verkauf von Sika an den französischen Konzern Saint-Gobain. Gleichzeitig leitete Frick den Übernahmeausschuss der Finma, also jener Behörde, die sich unter anderem mit Rekursen gegen die Übernahmekommission (UEK) befassen muss.
Die UEK hatte 2015 entschieden, dass der französische Konzern Saint-Gobain den Minderheitsaktionären von Sika kein Übernahmeangebot machen müsse, woraufhin Microsoft-Gründer und Sika-Aktionär Bill Gates Beschwerde einlegte. Die Finma stützte das Urteil der UEK, wie auch finews.ch berichtete. In diese Entscheidung war Frick allerdings nicht involviert, da er zuvor in den Ausstand trat, wie die Finma gegenüber finews.ch erklärte.
Gezerre um die Wahl
Auch seine Wahl in den Verwaltungsrat der Finma 2013 war von einigen Misstönen begleitet. Wie finews.ch berichtete, beriet die Kanzlei F&I Frick und Inderbitzin beispielsweise Ipco Investment. Die Firma erleichterte rund 650 Kunden dank eines Schneeballsystems um 125 Millionen Franken.
Weiter wurde kurz nach seiner Wahl in den Finma-Verwaltungsrat ein laufendes Strafverfahren wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung gegen Frick in seiner damaligen Funktion als Verwaltungsrat der Immobilienfirma Buechli Holding publik, wie die «Schweiz am Wochenende» damals berichtete.
Später kam die Staatsanwaltschaft des Kantons Schwyz zum Schluss, dass an den Vorwürfen nichts dran ist. Sie eröffnete kein Strafverfahren.
Die Finma verfügt nach dem Ausscheiden von Frick mit acht Mitgliedern weiterhin über die erforderliche Anzahl an Verwaltungsräten (minimal sieben, maximal neun).