Pech gehabt: Währungsspezialist Gareth Berry antizipierte eine Leitzinserhöhung der australischen Notenbank und schickte seinen Kunden eine Empfehlung.
Wie ein UBS-Finanzanalyst kürzlich erfahren musste, sollte man niemals voreilig Annahmen treffen. Doch genau das hatte er im erbitterten Kampf um die Gunst der Kunden getan, wie das «Wall Street Journal» berichtet.
Wie viele andere Analysten wollte auch er der erste sein, der seine Kunden mit aussergewöhnlichen Analysen überzeugt. So kam es, dass er seine Analyse schon vor Veröffentlichung der dafür relevanten Daten verfasste.
Gareth Berry, UBS-Währungsstratege in Singapur, war sich so sicher, dass die Zentralbank Australiens den Leitzins heraufsetzen würde, dass er diese Annahme in seine Analyse einarbeitete.
So empfahl er seinen Kunden, ihre Australischen Dollar für Norwegische Kronen einzutauschen, «obwohl die RBA den Leitzins zum vierten Mal in Folge heraufgesetzt hat».
Doch gerade das tat die Reserve Bank of Australia nicht. Stattdessen überraschte sie die Finanzwelt damit, dass sie den Leitzins unverändert liess.
Fünf Minuten nach Bekanntwerden dieses Entschlusses musste Berry rasch eine Korrekturmeldung versenden. Doch damit verschlimmerte sich seine Lage: In der Eile verwechselte er nämlich den Begriff RBA mit RBS – the Royal Bank of Scotland.
Die Korrektur dieser Meldung liess dann allerdings länger auf sich warten. Die UBS benötigte dreieinhalb Stunden, um den zweiten Fehler in einem anderen Bericht zu korrigieren.