Nun interessiert sich sogar die Europäische Zentralbank für die potenziell bahnbrechende Blockchain-Technologie. Die Skepsis von einst ist offenbar verflogen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat mit der Stabilisierung der Eurozone und deutschen Verfassungsrichtern gegenwärtig mehr als genug zu tun. Dennoch finden die Notenbanker in Frankfurt noch Zeit für Zukunftsvisionen.
In einem Bericht zum Zahlungsverkehr und Wertschriftenhandel in der Eurozone und dem Einsatz neuer Technologien kommt die mächtige EZB als erste Währungshüterin der Welt zum Schluss, dass ihr die Blockchain nützlich sein könnte.
Mit digitalen Devisen nichts am Hut
Das überrascht, da die EZB als Garantin einer traditionellen «Papier-Währung» ursprünglich mit digitalen Devisen nichts am Hut hatte. Noch im März 2015 erklärte die Zentralbank diese als «grundsätzlich instabil», wie das Branchen-Portal «Coindesk» berichtete. Digitale Währungen wie Bitcoin basieren aber eben gerade auf der Blockchain-Technologie, die Experten bereits als so revolutionär wie das Internet betrachten.
Jetzt klingt es anders. Dem Bericht zufolge will die Zentralbank herausfinden, welches Potenzial die Blockchain für den Einsatz im Zahlungsverkehr, für Wertschriften-Transaktionen und für die Hinterlegung von Sicherheiten bietet.
«Diese Technologien», sagte ein EZB-Experte kürzlich an einer Tagung, «könnten einen enormen Einfluss auf das gesamte Finanz-Ökosystem entwickeln».