Darum ist die Suche nach Talenten im Banking so schwierig. Das jedenfalls ergab eine neue Studie.
Banker zeigen sich gerne im besten Licht. Nicht wenige helfen gar ein wenig nach, wenn es um eine lukrative Stelle geht. Gut ein Fünftel aller Bewerbungsschreiben an Finunzunternehmen sind denn auch zu schön, um wahr zu sein: Das zeige eine Studie des auf Personaldaten-Checks spezialisierten Unternehmens First Advantage, berichtet das Finanzportal «Wealth Briefing».
Getestet wurden Stellenbewerbungen bei Finanzdienstleistern in Europa, dem Nahen Osten und Afrika – mit ernüchterndem Resultat. Diplome, ehemalige Arbeitgeber und Referenzen: Alle diese Angaben stellten sich regelmässig als getürkt heraus.
Big Data statt CV
Der Studie zufolge sind viele Rekrutierer inzwischen so desillusioniert, dass sie gar keinen CV mehr einfordern. Stattdessen wird nach Möglichkeiten gesucht, grosse Datensätze nach Hinweisen auf Talente zu durchforsten. Abhilfe erhoffen sich die geplagten HR-Abteilungen auch von Social-Media-Plattformen, wie sie bei der Partnersuche schon zur Anwendung kommen.
Weniger schlimm als der Rest
Immerhin: Mit der immer stärkeren Regulierung der Finanzbranche werden auch deren Mitarbeiter vor dem Antritt immer strenger geprüft. Im Wissen um die zahlreichen Checks schrecken die Bewerber für einen Job bei der Bank zunehmend von offensichtlichen Unwahrheiten zurück.
Das schlägt sich auch den Studienresultaten nieder: Der Anteil an Unwahrheiten in CVs von Bankern liegt mit 23 Prozent leicht unter dem Durchschnitt aller anderen Branchen - der steht gemäss First Advantage bei 27,3 Prozent.