Janet Yellen, die künftige Chefin der US-Notenbank, wird den Dollar stärken und für steigende Aktienkurse sorgen. Davon sind die Anlagestrategen von Fidelity überzeugt.
Mit dem Aufschwung in den USA werde die amerikanische Notenbank (Federal Reserve, Fed) als erste grosse Zentralbank wieder die Leitzinsen erhöhen, erwartet Trevor Greetham, Leiter Asset Allocation bei Fidelity Worldwide Investment, in einem Marktkommentar.
Der Anlagestratege geht darum von einer Stärkung des Dollars aus, was sich positiv auf US-Aktien auswirken werde.
Allzu rasch werde dies aber nicht geschehen, so Greetham. «Die Ernennung Yellens wurde vom Markt erwartet, könnte aber die kurzfristige Schwächephase des Dollars nach dem überraschenden Ausfall von 'Septapering' noch um ein paar Monate verlängern. Trotzdem sieht der strukturelle Ausblick für den Dollar sehr vielversprechend aus und das ist letztlich, was zählt».
Amerikaner in den Startlöchern
Die Tapering-Massnahmen seien nur eine Frage der Zeit, da sich die US-Wirtschaft im Aufwind befinde, so der Fidelity-Experte weiter. Der US-Immobilienmarkt erhole sich, und die Vereinigten Staaten profitierten von der boomenden Schiefergas-Produktion, die die Energiekosten deckelt und die Abhängigkeit vom Öl reduziert.
Daher empfiehlt Greetham langfristig orientierten Anlegern, in den kommenden Wochen die günstigen Einstiegskurse bei US-Aktien zu nutzen.
Geldpolitische Divergenz
Die positive Wirtschaftsentwicklung werde die Fed nützen, um ihre expansive Geldpolitik zu beenden, sagt Greetham. Hingegen müssten die Zentralbanken Europas oder Japans weiterhin expansiv unterwegs sein.
Greetham: «Vor diesem Hintergrund ist eine jahrelange geldpolitische Divergenz zu erwarten, in der die Vereinigten Staaten Zinsen straffen und sie in Europa, Japan und Grossbritannien niedrig bleiben. Im Zusammenspiel mit den insgesamt stärkeren wirtschaftlichen US-Fundamentaldaten dürfte das dem Dollar mehrere Jahre lang Auftrieb geben.»
Schwächelnde Schwellenländer
Nach Ansicht Greethams würde sich ein starker Greenback positiv auf US-Aktien auswirken. Dazu beitragen dürften auch die derzeit schwächelnden Schwellenländer-Währungen. Greetham empfiehlt insbesondere Unternehmen, die einen Grossteil ihres Umsatzes in den USA oder im Dollar machen.