Langfristige Hypotheken weniger beliebt
Die steigenden Zinsen hinterlassen ihre Spuren bei den Festhypotheken: Die Schweizer Häuslebauer bevorzugen wieder vermehrt mittelfristige Festhypotheken.
Im dritten Quartal 2013 sank der Anteil der langfristigen Hypotheken (sieben bis zehn Jahre) an allen Festhypotheken von über 80 Prozent im Vorquartal auf 70 Prozent, wie dem Hypotheken-Barometer des Internet-Vergleichsdienstes Comparis zu entnehmen ist.
Im Gegenzug nahm der Anteil von Festhypotheken mit mittelfristigen Laufzeiten (vier bis sechs Jahre) von 16 auf 25 Prozent zu.
Die Änderung im Verhalten der Hypothekarschuldner führt Comparis grossteils auf den jüngsten Anstieg der Zinsen zurück. Für zehnjährige Festhypotheken erhöhte sich der Durchschnitts-Richtsatz im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr von 2,3 auf 2,6 Prozent. Jene für fünfjährigen Laufzeiten stiegen von 1,6 auf 1,9 Prozent.
Fünfjährige Festhypotheken hätten gemäss Comparis die Grenze von 2 Zinsprozenten noch nicht überschritten. Das bestärke die Eigenheimbesitzer in ihrer Einstellung, günstiger zu fahren als mit zehnjährigen Laufzeiten.
Schere öffnet sich
Die Kunden seien nicht mehr im gleichen Mass bereit, einen deutlichen Aufschlag für lange Laufzeiten zu bezahlen, zumal sie ohnehin nicht absehen können, wie die Zinssituation bei Ablauf der Hypothek sein wird.
Insgesamt hat sich die Zinskurve der Festhypotheken im vergangenen Quartal weiter nach oben verschoben, und es öffnet sich eine Schere zwischen langfristigen und kurzfristigen Laufzeiten. Noch vor kurzer Zeit waren die fünfjährigen Festhypotheken fast gleich teuer wie die einjährigen. «Die Zinsstruktur ist zur Normalität zurückgekehrt», sagt Stefan Rüesch, Banken-Experte von Comparis, in einer Mitteilung.
Das nächste Hypotheken-Barometer von Comparis erscheint Anfang Januar 2014.