Meditation als Erfolgsrezept für die Hochfinanz? Durchaus. Nicht nur der ehemalige SNB-Präsident, sondern auch andere Branchengrössen suchen so andere Perspektiven.
Tief in sich versunken, voll auf seine Atmung konzentriert, totale Entspannung? Sie können von Meditation denken, was Sie wollen: Es gibt Finanzstars, die setzen darauf. So Philipp Hildebrand, Ray Dalio, Bill Gross oder auch Peter Ng, Chief Investment Officer des Singapurer Staatsfonds Singapore Investment Corporation.
Dies zeigt eine Recherche der «Financial Times». Danach meditiert Hedge-Fund-Legende Ray Dalio, der Gründer von Bridgewater, seit 1969 regelmässig.«Meditation, mehr als alles andere, ist für meinen gesamten Erfolg verantwortlich», offenbarte er. «Beim Meditieren werde ich so gelassen, dass ich die Dinge aus einer übergeordneten Perspektive sehe. Dies erlaubt mir, sinnvolle Entscheidungen zu treffen.»
Bill Gross, Gründer und Co-Chief Investment Officer von Pimco, sieht das ähnlich: Ihm hilft Meditation, sich vom sogenannten Confirmation Bias (Bestätigungsfehler) zu entfernen – also von der Neigung, Informationen so auszuwählen, zu suchen und zu interpretieren, dass diese die eigenen Erwartungen erfüllen.
«In der Finanzwelt ein Muss»
Auch Philipp Hildebrand, der ehemalige Chef der Schweizerischen Nationalbank und heute Vizepräsident von BlackRock, meditiert seit sieben Jahren. Und zwar immer dann, wenn er Zeit dafür findet: im Flugzeug oder während der Chauffeur ihn zu Sitzungen kutschiert, wie er der «Financial Times»verraten hat.
«In einer von Bildschirmen, Papier, Handys und Informationsüberfluss geprägten Welt sind 20 Minuten, um gezielt nicht an etwas zu denken, eine wunderbare Sache», sagte er. «Es ist eine Pause, die erfrischt. In gewisser Weise ist es in der Finanzwelt ein Muss.»