Die Anleihen-Gläubiger werden stark zur Kasse gebeten: In einem Positionspapier schildert die Finma ihr Notszenario bei einer Bankenkrise.
Die Aufsichtsbehörde hat ihr Positionspapier zur Sanierung und Abwicklung global tätiger Banken vorgelegt.
Dabei bevorzugt die Finma den Ansatz, wonach sie – also jeweils die Heim-Aufsichtsbehörde – im Notfall eine gruppenweite Abwicklung koordiniert.
Dabei soll sie einen sogenannten Bail-in anordnen können, mit dem die Bankgläubiger Verluste mittragen. Insbesondere die Gläubiger von Bankanleihen (sog. senior bonds) sollen dabei ihren Teil zur Rekapitalisierung eines betroffenen Instituts leisten.
Zudem verschaffe der Bail-in Zeit, um die überlebensfähigen Teile der Bank neu zu organisieren und in ein tragfähiges Geschäftsmodell zu überführen, befindet die Finma.
Schuldenschnitt bei der obersten Konzerneinheit
Ein solches Vorgehen habe wesentliche Vorteile: Denn das operative Geschäft kann ohne relevante Unterbrüche fortgeführt werden, und die volkswirtschaftlich wichtigen Funktionen stehen dauernd zur Verfügung. Damit erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit, dass durch eine Sanierung oder Abwicklung einer global systemrelevanten Bank die Systemstabilität im In- und Ausland nicht tangiert wird.
Der von der Finma bevorzugte Ansatz läuft unter dem Titel single-point-of-entry. Dabei setzt der Schuldenschnitt bei der obersten Einheit des Konzerns an und wird auch zur Deckung der Verluste verwendet, die bei anderen Konzerngesellschaften entstanden sind.
Die Idee dahinter: So soll eine präventive Abschottung einzelner Unternehmensteile in den verschiedenen Märkten verhindert und eine geordnete Abwicklung ausländischer Einheiten sichergestellt werden.