Die Regulierung in Grossbritannien ist den dort ansässigen chinesischen Banken zu streng. Daher zieht es die Institute in ein anderes europäisches Land.
Eigentlich hatte sich Grossbritannien vom Zuzug chinesischer Banken ein grosses Plus für den Londoner Finanzplatz erhofft. Doch die Regulierung treibt die Fernost-Institute weg von der Themsemetropole, berichtet die «Financial Times».
In einem Brief an das britische Finanzministerium beschweren sich die Banken über die «rigorosen Liquiditätsregeln». Das schwierige Umfeld würde sie dazu zwingen, ihre Operationen immer mehr an andere Standorte zu verlegern, heisst es weiter.
Zufluchtsort Luxemburg
Eine grosse chinesische Bank wickle bereits den Hauptteil ihrer Geschäfte nicht mehr über London ab. Stattdessen sei Luxemburg der Zufluchtsort, da die dort vergleichsweise laxen Vorschriften die Banken nicht so sehr belasten.
Dreimal s viel Geschäft wie über London habe die betreffende Bank über das Fürstentum erledigt. Unter anderem hatten sich die die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), die China Construction Bank und die Agricultural Bank of China in London eingerichtet – und nun seien sie unzufrieden mit dem Standort.
Keine Niederlassungen eröffnen
Das Hauptproblem der chinesischen Banken sei, so geht aus dem Brief hervor, dass die Finanzaufsichtsbehörde es ihnen verbietet, in London Niederlassungen zu eröffnen. Da diese als Teil einer ausländischen Bank gelten, hätte die Behörde so weniger Kontrolle über die Geschäfte, da die Regeln was unter anderem Transparenz und Liquidität angeht, aus dem jeweiligen Heimatland kommen.
In Luxemburg hingegen, so der Brief, dürfetn die Bank of China und ICBC das. Von hier aus wollen sie nun ein weitreichendes europäisches Filialnetz aufbauen, «welches sonst von London aus geleitet worden wäre.»