Der Schweizerische Bankpersonalverband begrüsst grundsätzlich die angekündigten Massnahmen der UBS, zeigt sich aber besorgt über den massiven Stellenabbau.
Der Bankpersonalverband begrüsst die Verkleinerung des kapitalintensiven Investment-Bankings im Grundsatz. Angesichts des hohen operativen Gewinns sei jedoch auf «vorschnelle Entlassungen» zu verzichten, wie der SBPV in einer Medienmitteilung schreibt.
Die mit dem Strategiewechsel erfolgende Redimensionierung, die rund drei Jahre dauert, muss nach Ansicht des SBPV «an allen Standorten mit dem grösstmöglichen Respekt gegenüber den Mitarbeitenden» geschehen.
In einer besonderen Verantwortung
Diese Zeit, so der SBPV, sei zu nutzen, um den Angestellten ihre Arbeitsplätze zu sichern. Schliesslich stehe die UBS gegenüber der Schweizer Gesellschaft, die vor vier Jahren das Überleben der Bank ermöglicht habe, in einer besonderen Verantwortung.
Wie die UBS am Dienstagvormittag gemeldet hat, sollen in der Schweiz rund 2'500 Stellen abgebaut werden. Das entspricht mehr als 10 Prozent der gegenwärtigen Belegschaft. So genannte «Optimierungsmassnahmen» seien in den letzten Tagen bereits eingeleitet worden, wovon viele IT-Angestellte betroffen sein, schreibt der SBPV.
Der SBPV erachtet die Entlassung solcher Fachkräfte als fragwürdig, spielten diese doch für die Zukunftsfähigkeit der Banken eine zentrale Rolle. Ein Abbau oder eine Verlagerung solcher Arbeitsplätze sei risikoreich und untergrabe das «Swissness»-Qualitätssiegel der hiesigen Finanzbranche, von dem die Reputation der Banken ganz wesentlich profitiere, heisst es im Communiqué weiter.
Alternativen suchen
Der Personalverband erwartet, dass die UBS-Führung zusammen mit den Sozialpartnern nach sozialverträglichen Lösungen sucht. Es seien Alternativen zu Entlassungen zu prüfen.
• Reduktion überrissener Bonuszahlungen für hohe Kader
• Umschulungen
• Bessere Verteilung der Arbeitslast (Abbau der massiven Überstundenzahlen)
• Kurzarbeit
• Auf freiwilliger Basis: Reduktion von Arbeitspensen, unbezahlte Urlaube
Solche Alternativen seien wichtig, schreibt der SBPV. Der Schweizer Finanzplatz stecke zwar mitten in einer Neuorientierung, das Vermögensverwaltungsgeschäft wachse jedoch dank der Stabilität unseres Landes und der hohen Qualität der Bankdienstleistungen.