Drei ehemalige UBS-Banker wurden wegen Preisabsprachen im Markt für Gemeinde-Papiere in den USA angeklagt. Der Prozess wird mehrere Wochen dauern.
Peter Ghavami, ehemaliger Co-Leiter der zuständigen Derivate-Gruppe bei der UBS, stand am Montag gemeinsam mit seinen zwei früheren Arbeitskollegen wegen ungesetzlicher Absprachen zu Lasten städtischer Körperschaften in New York vor Gericht, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet.Ghavami, Gary Heinz und Michael Welty sehen sich mit dem Vorwurf der «langfristigen Verschwörung und Absprache zum Betrug» konfrontiert. Sie sollen die Emittenten von Gemeindeanleihen und die US-Steuerbehörden durch Absprachen im Zusammenhang mit Zinsen aus gemeindlichen Anleihenverkäufen betrogen haben, wie auch finews.ch berichtete.
«Wissentliche und aktive Teilnahme»
Die Staatsanwaltschaft will versuchen, «die wissentliche und aktive Teilnahme» der involvierten Unternehmen – darunter auch die UBS – am Betrug der drei einstigen UBS-Bankern zu beweisen, soll in den Gerichtsunterlagen vom 6. Juli stehen.
Die Staatsanwaltschaft habe ausserdem angekündigt, beim Prozess Gesprächsaufnahmen zwischen den angeklagten Bankangestellten und den im Auftrag der städtischen Körperschaften handelnden Broker vorzuspielen. Damit wolle man belegen, wie die Angeklagten zusammengearbeitet hätten, um die Zinssätze der Verträge zu manipulieren und die Gemeinden um Millionen von Dollar zu betrügen, teilten die Staatsanwälte weiter mit.
Massive Beweisflut
Die Beweismenge im Prozess sei enorm, wird Charles Stillman, einer von Ghavamis Anwälten, im Artikel zitiert. Die Staatsanwaltschaft habe mehr als 600'000 Aufnahmen und Hunderte Millionen Dokumente gesammelt, fuhr er fort. Beide Parteien vermuten, der Prozess könne etwa vier Wochen in Anspruch nehmen.
Die Angeklagten streiten weiterhin jegliches Fehlverhalten ab, wie auch finews.ch berichtete. Sprecher der im Fall verstrickten Unternehmen lehnten es bisher ab, den Prozess zu kommentieren oder waren auf Anfrage von «Bloomberg» nicht erreichbar, heisst es.