Der Chef der Raiffeisen-Gruppe hat keine Angst vor der US-Justiz. Er erwartet zudem auch keine negativen Folgen wegen des US-Verfahrens.
Erstmals ist letzte Woche der Name Raiffeisen im Rahmen des US-Strafverfahrens gegen die St. Galler Privatbank Wegelin gefallen, wie auch finews.ch berichtete. Pierin Vincenz (Bild) versichert hingegen in einem Interview gegenüber der «Südostschweiz am Sonntag»: «Wir gehen nicht davon aus, dass wir in irgendeiner Form einbezogen werden.»
Der Kaufpreis für die Bank Notenstein sei so konzipiert worden, dass in der Bank Wegelin ausreichend Haftungssubstrat für eine allfällige Busse aus den USA verbleibe. «Ein Durchgriff auf Vermögenswerte bei Notenstein beziehungsweise Raiffeisen dürfte somit ausgeschlossen werden, weshalb wir keine negativen Folgen für Raiffeisen erwarten», erklärt der 56-jährige Vorsitzende der Geschäftsleitung weiter.
«Durch und durch schweizerisch»
Die neu gegründete Privatbank Notenstein entwickle sich Vincenz zufolge hervorragend. «Sie ist ebenfalls durch und durch schweizerisch. Sie hat zwar eine andere Kundenstruktur, aber ist ein wichtiger Bestandteil, um die Wertschöpfungskette der Raiffeisen- Gruppe zu verlängern. So werden wir gewisse Produkte, die wir bisher einkaufen mussten, künftig auch unseren Raiffeisen-Kunden anbieten können. So können wir die Marge im Haus behalten», lässt der Raiffeisen-CEO im Interview weiter verlauten.