Das Geschäft mit vermögenden Kunden über die Grenze hinweg wird immer schwieriger. Die St. Galler Kantonalbank wittert darin nun eine Geschäftschance.

Die St. Galler Kantonalbank besitzt ein Tochterinstitut in München. Das erlaube es ihr, in Deutschland aktiv Vermögensberatung zu betreiben, wie die «Handelszeitung» in ihrer neusten Ausgabe schreibt.

Nun soll der Brückenkopf in die Europäische Union (EU) auch für Dritte geöffnet werden. «Wir sind daran interessiert, den Dienstleistungskanal zum Deutschlandgeschäft auch anderen Banken anzubieten, wenn diese das möchten», gibt die Bank zu Protokoll

St. Galler KB in Deutschland nicht profitabel

Entscheide seien noch keine gefällt worden, heisst es bei der Staatsbank weiter. Die St. Galler Kantonalbank Deutschland arbeitet auch noch nicht profitabel. Trotzdem könnte das Angebot Anklang finden.

Denn 2015 soll in der EU die Finanzrichtlinie Mifid 2 in Kraft treten. Sie verlangt, dass Anbieter aus Drittländern zwingend über eine Niederlassung verfügen müssen, falls sie auf EU-Gebiet Vermögensdienstleistungen für Privatkunden anbieten. Schweizer Banken ohne EU-Tochter würden demnach abgeschnitten.

Alarm beim Staatssekretariat

Beim Staatssekretariat für internationale Finanzfragen, das derzeit mit Deutschland separat über einen erleichterten Marktzutritt verhandelt, ist man alarmiert.

«Die Filialregelung für Drittstaaten wäre eine klare Schlechterstellung für die Schweiz und andere Nicht-EU-Länder», heisst es bei der Behörde. Dagegen habe man bei der EU schon Stellung bezogen.