Offenbar steht unmittelbar nach dem Abgang von Josef Ackermann ein massiver Umbau in der Konzernleitung an. Mehrere Neubesetzungen sickerten jetzt durch.
Nach dem Willen des Präsidialausschusses des Aufsichtsrates sollen Risikovorstand Hugo Bänziger und Personalvorstand Hermann-Josef Lamberti ihre Ämter verlieren: Dies berichtet die «Bild»-Zeitung in einer Vorabmeldung.
Den beiden Konzernleitungs-Mitgliedern seien bereits Abfindungsangebote unterbreitet worden. Formal muss aber noch der Gesamt-Aufsichtsrat bei seiner Sitzung am 16. März zustimmen.
Hintergrund des abrupten Umbaus ist nach «Bild»-Informationen der Gegensatz zwischen dem neuen Ko-Vorstandschef Anshu Jain und Bänziger. Jain stehe für einen risikofreudigeren Kurs, Bänziger dagegen für mehr Vorsicht.
Gegen Abend folgten «Reuters» und die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» mit weiteren Informationen: Wie die britische Agentur von einer Quelle «familiar with the matter» erfuhr, sollen William Broeksmit und Finanzchef Stefan Krause gemeinsam die Aufgaben von Bänziger übernehmen.
Laut der FAZ zieht zudem der Amerikaner Henry Ritchotte in den Vorstand der grössten Bank Deutschlands ein – womit die Geschäftsleitung von sieben auf acht Personen erweitert würde. Ritchotte ist derzeit Chief Operating Officer der Global Markets Division und gilt als Vertrauter von Jain.
Personalvorstand und COO Lamberti wiederum, so die «Reuters»- und FAZ-Informationen, werde durch Stephan Leithner ersetzt. Der ehemalige McKinsey-Mann leitet derzeit das Investmentbanking in Deutschland. Leithner werde künftig auch für die Rechtsabteilung zuständig sein, und – so die «FAZ» – er werde «als Regionalvorstand für Europa eine bedeutende Rolle im Führungsgremium übernehmen».
Die Investmentbank der Deutschen Bank würde künftig durch eine Doppelspitze geleitet: Als Ko-Chefs sind laut «Reuters» Colin Fan und Rob Rankin vorgesehen.
Ein Sprecher der Deutschen Bank äusserte zu den Berichten jeweils den Satz: «Marktgerüchte kommentiert die Bank grundsätzlich nicht.»