Die Schweizer Grossbank UBS hat die Befindlichkeit der Unternehmerinnen und Unternehmer weltweit untersucht und daraus erstmals einen ausführlichen Report verfasst. Neben der insgesamt positiven Grundeinstellung zeigt der Bericht auch, wo den Firmenbesitzerinnen und -besitzern der Schuh drückt.

«Der Bericht bündelt das kollektive Wissen einiger der klügsten und innovativsten Unternehmerinnen und Unternehmer, mit denen wir zusammenarbeiten und beleuchtet ihre Perspektiven», sagte Benjamin Cavalli, Head of Strategic Clients bei UBS Global Wealth Management, am Donnerstag anlässlich der Medienpräsentation des erstmals publizierten UBS Entrepreneur Reports. «Der Blickwinkel von Unternehmern liefert wertvolle Aussagen zum Zustand der Wirtschaft und den Treibern des Wandels», so Cavalli weiter.

Insgesamt blicken die Unternehmerinnen und Unternehmer optimistisch auf die kommenden zwölf Monate: 61 Prozent der Befragten geben an, sehr oder eher zuversichtlich zu sein, während knapp ein Fünftel (17 Prozent) eine eher pessimistische Haltung einnehmen. Besonders optimistisch zeigen sich Unternehmer in Amerika (einschliesslich Nord- und Südamerika).

Problem Personalsuche

In der Schweiz blicken 50 Prozent der befragten Unternehmer sehr oder eher optimistisch auf die Aussichten für ihre Branche in den nächsten zwölf Monaten. 37 Prozent erwarten steigende Investitionen in diesem Zeitraum, 85 Prozent stimmen dem in einem Fünf-Jahres-Horizont zu.

Aus der Vielzahl an Informationen aus dem Report geht aber auch hervor, dass mehr als die Hälfte (52 Prozent) der befragten Unternehmer mit Einstellungsproblemen konfrontiert sind. Fast ebenso viele (45 Prozent) bestätigen, dass eine höhere Vergütung respektive Anreize erforderlich waren, um Mitarbeitende zu halten. Die grössten Herausforderungen bei der Personalgewinnung treten in Amerika und Europa auf, während die Lage im asiatisch-pazifischen Raum weniger angespannt scheint.

Politische Instabilität befürchtet

Bei den kurzfristigen Risiken über die nächsten zwölf Monate stehen politische Instabilität und Unsicherheit mit 53 Prozent an erster Stelle, gefolgt von steigenden Steuern (42 Prozent) und geopolitischen Konflikten (41 Prozent).

Mit Blick auf die kommenden fünf Jahre sorgen sich Unternehmer am meisten über höhere Steuern – 46 Prozent sehen sie als grösste potenzielle Belastung für ihre Branche, gefolgt von politischen und geopolitischen Unsicherheiten. Wenn es um unternehmensspezifische Herausforderungen geht, haben Unternehmer eine Vielzahl von Sorgen.

Bessere Work-/Life-Balance

Für 46 Prozent der Befragten sind regulatorische Änderungen und/oder steigende Compliance-Anforderungen in den nächsten zwölf Monaten die grösste Sorge. Auch Cybersicherheits-Risiken gewinnen an Bedeutung – insbesondere in den Technologie- und Gesundheitsbranchen, wo 35 Prozent der Unternehmer sie als zentrale Herausforderung betrachten.

Langfristig streben Unternehmer eine stärkere Balance zwischen persönlichen Interessen, Geschäft und Investitionen an. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) gibt an, mehr Zeit für Reisen, Hobbys und die Familie aufbringen zu wollen, während fast ebenso viele planen, in verschiedene Anlageklassen (49 Prozent) oder in andere Unternehmen (zum Beispiel Private Equity/Angel Investing) zu investieren (47 Prozent), so der Bericht.

Unternehmer mit total fast 20 Milliarden Dollar Umsatz

Von den 156 befragten Unternehmern waren 38 Prozent in den USA und Lateinamerika ansässig, gefolgt von 21 Prozent in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum und 19 Prozent in der Schweiz. Drei Befragte kamen aus anderen Regionen.

Zusammen erwirtschaften diese Unternehmen einen Jahresumsatz von knapp 20 Milliarden Dollar – im Schnitt 123 Millionen Dollar pro Unternehmen. Entrepreneure aus 26 Märkten beteiligten sich an der Umfrage, die vom 26. September bis zum 30. November 2024 online durchgeführt wurde.