Morgen präsentiert die PUK ihren Bericht zum Untergang der Credit Suisse (CS). Bereits heute stellt der Schweizerische Bankpersonalverband Forderungen an die Politik und erwartet personelle Konsequenzen bei der Finanzmarktaufsicht Finma.

Der Schweizerische Bankpersonalverband (SBPV) bringt sich in Position und feuert einen Tag vor der Veröffentlichung des Berichts der Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) eine Breitseite in Richtung Finma und Bundesrat.

Man werde den Bericht genau analysieren, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Die Politik dürfe aber nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.

«Finma und Bundesrat haben es zugelassen, dass die Top-Banker der Credit Suisse die Grossbank an die Wand gefahren und damit tausende von Arbeitsplätzen gefährdet haben», lautet der Vorwurf des Verbandes. Man erwarte Erklärungen, warum die «zahmen Aufsichtsbehörden der Credit Suisse (CS) während Jahren erlaubt haben, mit tieferen Eigenmittel zu arbeiten, als regulatorisch nötig und wieso der naiv handelnde Bundesrat zugeschaut hat».

Rücktritt überfällig

«Der Rücktritt von FINMA-Präsidentin Marlene Amstad ist überfällig.», heisst es weiter. Aber auch die Rolle des Bundesrates müsse analysiert werden und falls nötig Konsequenzen nach sich ziehen.

Der Verband vertritt dabei die Position, dass es nicht daran gelegen habe, dass die Aufsichtsbehörden – FINMA und Nationalbank – zu wenig griffige Instrumente zur Verfügung hatten. Die Credit Suisse (CS) sei daran gescheitert, dass sie während Jahren zu hohe Risiken eingegangen ist und das Risikomanagement vernachlässigt hat. «Dafür tragen die verantwortlichen Organe der Bank sowie wenige gewissenlose Top-Manager die volle Verantwortung.»

Bereits vor einem Jahr habe die vom Bundesrat eingesetzte Expertengruppe Bankenstabilität zudem mit dem Märchen aufgeräumt, dass die durch eine Naturgewalt – einen unvorhersehbaren Bankenrun – untergegangen sei.

Behörden müssen Verantwortung wahrnehmen

Zu den aufgestellten Forderungen des Verbandes zählen klare Verantwortlichkeiten und persönliche Haftbarkeit für das Top-Management von Banken. Zudem sollte geprüft werden, ob eine eigene Strafnorm für das Top-Management von Banken nötig sei. Weiter wird eine Anpassung der Instrumente der Aufsichtsbehörden an den Standard im angelsächsischen Raum gefordert. «Es braucht Behörden, die ihre Verantwortung wahrnehmen, sich von Top-Managern nicht einschüchtern lassen und die die zur Verfügung stehenden Instrumente konsequent anwenden.»

«Ich habe als Staatsanwältin Banker wegen Geldwäscherei verhaftet. Eine Grossbank bei vollem Bewusstsein an die Wand zu fahren und zehntausende von Arbeitsplätzen in Gefahr zu bringen sowie grosse volkswirtschaftliche Folgen in Kauf zu nehmen, ist kein Kavaliersdelikt, das ist genauso als kriminell zu betrachten», sagt SBPV-Vizepräsidentin Natalia Ferrara (Bild unten).

Natalia Ferrara SBPV

SBPV-Vizepräsidentin Natalia Ferrara. (Bild: SBPV)

Zusammenarbeit der UBS bei Verschärfungen

Durch den Stellenabbau bei der UBS würden die Mitarbeitenden die Zeche zahlen. Die verbleibende Grossbank habe dem Bankpersonalverband zugesichert, ihre verantwortungsbewusste Personalpolitik auch in Zukunft fortführen. Die «bewährte Sozialpartnerschaft» werde fortgesetzt.

Die UBS sei nun gefordert, auch in Zukunft mit Politik und Aufsichtsbehörden bei den Verschärfungen konstruktiv zusammenarbeitet. Sie müsse «Schweizer Werte» verkörpern und Verantwortung für den Bankenplatz übernehmen.