Der CEO des Liechtensteiner Ablegers von EFG International vermeldet heute den Zuzug von vier Mitarbeitenden der Banque Havilland. Ist dies erst der Anfang?

Anfangs September berichtet finews.ch, dass EFG International Interesse an der Banque Havilland (Liechtenstein) AG haben könnte. Nun ist Bewegung in die Angelegenheit gekommen: EFG Bank von Ernst, der Liechtensteiner Arm von EFG International, hat vier Kundenberater der Banque Havilland verpflichtet.

«A big welcome to our new Team», verkündete Tobias Wehrlich, CEO EFG Bank von Ernst, am Dienstagmorgen auf LinkedIn und begrüsste drei neue Kundenberater und eine neue Assistentin. Sie alle haben gemein, dass sie bislang für die Banque Havilland (Liechtenstein) tätig waren.

Es handelt sich bei den vier um: Metin Emer, Matthias Delvavier, Daniel Gunsch und Raphaela Dietsche.

Unklar ist, ob es auch noch zu einem Asset-Deal kommen wird. EFG International hat bislang auf eine entsprechende Anfrage von finews.ch nicht reagiert. 

Geschäftstätigkeit im Sommer überraschend eingestellt

Am 30. Juli hatte die Banque Havilland überraschend bekanntgegeben, dass sie in Liechtenstein und in der Schweiz ihre Geschäftstätigkeit einstellt und somit das freiwillige Liquidationsverfahren für die Banque Havilland (Liechtenstein) AG einleitet. Gleichzeitig verzichtete sie auf ihre Banklizenzen in Liechtenstein und in der Schweiz.

Am 2. August musste die Privatbank mitteilen, dass ihr die Europäische Zentralbank (EZB) die Banklizenz in Luxemburg mit sofortiger Wirkung entzogen hat.

Ein Asset-Deal könnte durchaus lukrativ sein. Die im Jahre 2022 vollzogene Fusion der Banque Havilland (Liechtenstein) mit der Banque Havilland (Suisse) sowie die Gründung einer Zweigniederlassung in Zürich führten 2023 zu einem Wachstumsschub bei den Kundenvermögen von über 40 Prozent auf 1,6 Milliarden Franken.

Das Wachstum fand sowohl im Mutterhaus in Liechtenstein wie auch in der Zürcher Filiale statt. Diese über Erwarten gute Entwicklung führe zu einem Bilanzwachstum von 702,8 Millionen Franken im Jahr 2022 auf 909,7 Millionen Franken im Jahr 2023. Die Kundeneinlagen stiegen um 132,4 Millionen Franken auf 682,9 Millionen Franken. Die Ausleihungen an Kunden erhöhten sich auf 222,8 Millionen Franken (+44,4 Millionen).