Betrug, Marktmanipulation und Verschwörung: Das sind die wichtigsten Punkte, in denen der Archegos-Gründer von einem New Yorker Gericht für schuldig befunden worden ist.
Nun hat das Gericht in New York im Archegos-Prozess sein Verdikt gefällt. Der Gründer des Hedge Fund, Sung Kook «Bill» Hwang, ist in verschiedenen Punkten schuldig gesprochen worden, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtete.
Er habe Gegenparteien von Archegos wie Credit Suisse (CS) und UBS betrogen, indem er sie über die Handelsaktivitäten und die Risiken im Portfolio belogen habe. Hwang habe zudem auch die Kurse mehrerer Aktien manipuliert, befand die Jury. Ebenfalls in verschiedenen Punkten schuldig gesprochen wurde Patrick Halligan, der ehemalige Finanzchef des 2021 untergegangenen Hedge Fund. So wurden beide Angeklagten auch wegen«erpresserischer Verschwörung» (racketeering conspiracy) verurteilt.
Ein Denkzettel für die Banken, fatal für die CS
Das Strafmass wird am 28. Oktober festgelegt. Den beiden Verurteilten droht ein langjähriger Gefängnisaufenthalt, beläuft sich doch die Höchststrafe gemäss «Bloomberg» für jeden Anlageklagepunkt auf 20 Jahre. Hwang und Halligan bleiben gegen eine Kaution bis dahin auf freiem Fuss, wobei die Höhe der Kaution, die Hwang hinterlegen musste, mit 100 Millionen Dollar deutlich über derjenigen Halligans von 1 Million liegt.
Neben CS und UBS hatten unter anderem auch Morgan Stanley und Nomura Verluste mit Archegos erlitten. Insgesamt belief sich der Schaden auf rund 10 Milliarden Dollar, alleine bei der CS belief er sich auf 5,5 Milliarden Dollar. Fatal erwies sich der Riesenabschreiber für die CS: Er höhlte sie finanziell weiter aus und beschädigte das Vertrauen zusätzlich – und war somit ein wesentlicher Faktor, der dazu beitrug, dass sie im Frühling 2023 in den Strudel der US-Regionalbankenkrise geriet und darin unterging.