An der Generalversammlung der UBS in Basel nahm der Präsident der UBS erstmals Stellung zum Bericht des Bundesrates zur Bankenstabilität. Colm Kelleher betonte die grosse Leistung, die bei der Integration der Credit Suisse bereits erreicht wurde.
«Wir blicken heute auf eines der bedeutendsten Jahre unserer Firmengeschichte zurück», sagte UBS-Verwaltungsrats-Präsident Colm Kelleher in seiner Eröffnungsrede der Generalversammlung am Mittwoch in Basel.
2023 war durch die Übernahme der Credit Suisse (CS) und den beginnenden Integrationsarbeiten geprägt. Doch Kelleher wehrte sich gegen die Ansicht, dass die UBS nun definitiv «Too big to fail» sei. «Die UBS ist eine der am besten kapitalisierten Banken in Europa, mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell und einer entsprechend risikoarmen Bilanz», betonte er.
Das falsche Mittel
Dabei nahm er auch zu den Empfehlungen der Aufsichtsbehörden und Fachgremien für die Bereiche Aufsicht, Stresstests, Liquidität und Rechenschaftspflicht Stellung. «Wir unterstützen viele dieser Empfehlungen, darunter auch jene im jüngsten Bericht des Bundesrates zur Bankenstabilität. Ich möchte aber auch ganz klar sagen: Wir sind ernsthaft besorgt über einige der Diskussionen im Zusammenhang mit zusätzlichen Kapitalanforderungen. Zusätzliches Kapital ist das falsche Mittel.»
Es seien nicht zu niedrige Kapitalanforderungen gewesen, die zu der Notrettung geführt hätten. Dabei verwies Kelleher auf zwei Punkte, die bei der CS-Krise ausschlaggebend gewesen seien: «Es kann keine regulatorische Lösung für ein fehlerhaftes Geschäftsmodell geben.» Das sei Aufgabe der Konzernleitung und des Verwaltungsrats. Denn: «Vertrauen kann nicht reguliert werden.»
An globalen Standards orientieren
Bei der Regulierung müsse auch der Wettbewerb im Auge behalten werden. «Die eidgenössischen Aufsichtsbehörden und der Finanzplatz Schweiz müssen sich mit einer vernünftigen und pragmatischen Politik an den Besten messen», betonte der UBS-Präsident. «Die Regulierung der Schweiz muss sich weitgehend an globalen Standards orientieren.»